- Die SP Riehen will mit 2 Männern zu den Gemeinderatswahlen in Riehen antreten
- Dafür muss sie die in den Statuten festgeschriebene Geschlechterquote aussetzen
- Die SP Frauen wehren sich gegen die Aussetzung der Frauenquote
- Trotzdem stimmten bei der Delegiertenversammlung zwei Drittel dafür
Seine Partei werfe die eigenen Ideale nicht über Bord, sagt der Basler SP-Präsident Pascal Pfister, der sich am Dienstagabend an der Delegiertenversammlung für die Aufhebung der Frauenquote einsetzen will. «Die Statuten sehen die Aussetzung in begründeten Fällen vor und bei den Gemeinderatswahlen in Riehen haben wir einen solchen», sagt er.
SP Frauen zieht es in die Stadt
Dies habe mit der Grösse der Gemeinde Riehen zu tun. Während man in der Stadt stets auch Kandidatinnen finde, sei dies in Riehen dieses Mal nicht der Fall gewesen. Zwar habe man in Riehen Frauen polititsch aufgebaut, doch seien diese zum Teil in die Stadt gezogen und könnten deshalb in Riehen nicht mehr kandidieren.
Das ist keine Trendwende
Die Aufhebung der Frauenquote für die Wahlen in Riehen sei aber ein einmaliger Vorgang, sagt Pfister. «Es handelt sich nicht um eine Trendwende.» Dennoch hagelt es Protest von den Basler SP Frauen. «Wir werden gegen die Aufhebung der Quote votieren», sagt Nicole Amacher. Schliesslich sei die Quote ein Druckmittel und dieses wolle man nicht so leicht aus der Hand geben.
Intenstive Diskussionen
Bei der Delegiertenversammlung sei es denn auch zu «intensiven Diskussionen» gekommen, schreibt die SP am Mittwochmorgen in einem Communiqué. Trotzdem stimmten zwei Drittel der Delegierten für eine einmalige Aussetzung der Frauenquote.
In den Wahlkampf steigen will die SP Riehen mit Gemeinderat Guido Vogel, der sich auch für das Präsidium empfiehlt. Ihm zur Seite stellen will sich Martin Leschhorn, den Co-Präsidenten der SP Riehen. Die Wahlen finden im Februar 2018 statt.
Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr.