Alles neu macht der Mai: Der Eurovision Song Contest ändert sein Regelbuch. Die «Big Five» – Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und Grossbritannien – werden traditionell seit 1996 automatisch für das ESC-Finale gesetzt und sind bisher jeweils nur einmal live vor dem TV-Publikum aufgetreten. Für diese Länder Fluch und Segen zugleich: Weil sie ihre Songs nicht schon im Halbfinale live präsentierten, waren die Lieder für die Zuschauer noch nicht so geläufig.
Nun werden sie und das Gastgeberland erstmals im Halbfinale, das im Mai stattfindet, in voller Länge performen. Das gibt ihnen mehr Gelegenheit, sich zu präsentieren. Die «Big Five», die grössten Geldgeber-Nationen, landeten in der Vergangenheit immer eher auf den hinteren Plätzen.
Wir glauben, dass diese Änderung den ‹Big Five› und dem Gastgeberland im grossen Finale mehr Chancen einräumt
«Wir glauben, dass diese Änderung den ‹Big Five› und dem Gastgeberland im grossen Finale mehr Chancen einräumt, da sie nun die Möglichkeit haben, im Halbfinale ‹in echt› auf der Bühne zu stehen», sagt ESC-Managerin Ebba Adielsson. «Es ist auch ein Gewinn für das Publikum in der Arena und für die Zuschauerinnen und Zuschauer zu Hause, da sie alle Künstlerinnen und Künstler, die in diesem Jahr antreten, vor dem grossen Finale live sehen können.»
Im ersten Halbfinale am 7. Mai treten damit ausser Konkurrenz Deutschland, Schweden und Grossbritannien auf. Im zweiten Halbfinale am 9. Mai werden Frankreich, Italien und Spanien zu sehen sein.
Auch Abstimmung verändert sich
Eine weitere Neuerung gibt es beim Abstimmungssystem. Im Finale werden die Telefonabstimmung und das Online-Voting jetzt direkt zu Beginn der Show freigeschaltet, sodass das Publikum seine Stimme unter dem unmittelbaren Eindruck der Live-Performances abgeben kann. 2010 und 2011 konnte man schon ab dem ersten Beitrag abstimmen.
Adielsson sagt: «Wir wollen den Zuschauerinnen und Zuschauern die Möglichkeit geben, von Anfang an mitzumachen – wenn man etwas sieht, das einem gefällt, sollte man sofort abstimmen können. Sie können natürlich auch bis zum Schnelldurchlauf am Ende warten, wie in den vergangenen Jahren.»
Und es gibt eine dritte Veränderung: Wer aus einem Land kommt, das nicht am ESC teilnimmt, darf bereits fast 24 Stunden vor Beginn der drei Shows abstimmen.
Das Finale des diesjährigen ESC in Malmö geht am 11. Mai über die Bühne. Die Schweiz wird von ESC-Hoffnung Nemo mit dem Lied «The Code» vertreten.