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Vom Blitzlicht zum Blaulicht Starfotograf Thomas Buchwalder wagt den Neuanfang

22 Jahre lang ist Thomas Buchwalder freischaffender Fotograf. Mit 43 stellt er sich die Frage nach dem Sinn des Lebens, will Menschen helfen und etwas bewirken. Er schlägt ein neues Kapitel auf und beginnt als ältester Rekrut seines Jahrgangs die Polizisten-Ausbildung.

Stars wie Tennislegende Roger Federer, Model Irina Shayk, Musiker Baschi oder Skirennfahrerin Corinne Suter liessen sich von ihm ablichten: Thomas Buchwalder. Bei der Wahl zur Miss Schweiz 2010 präsentierte er seine Aufnahmen der Kandidatinnen einem Millionenpublikum. Buchwalder erarbeitete sich einen herausragenden Ruf in der Mode- und Medienbranche und arbeitete 22 Jahre lang als freischaffender Fotograf. Dafür reiste er um die Welt und führte ein Leben auf der Überholspur.

Mit 43 Jahren hinterfragt er genau dieses Leben und wagt einen Neuanfang. Buchwalder beginnt als ältester Rekrut seines Jahrgangs die Polizisten-Ausbildung. «Es wurde alles nochmals auf Null zurückgedreht. Ich drückte mit 21-Jährigen die Schulbank», so der mittlerweile 45-Jährige. Seine Antriebskraft: Er will Menschen helfen und etwas in der Welt bewirken.

Die Sehnsucht nach einer Veränderung entsprang seiner Tätigkeit bei der freiwilligen Feuerwehr Stäfa ZH. Seit sechs Jahren ist Buchwalder dort engagiert. Die Kollegialität und die Möglichkeit, als Team etwas erreichen zu können, haben ihn fasziniert und zu seiner Neuausrichtung geführt.

Neues Arbeitsklima

Inzwischen befindet sich der ehemalige Starfotograf im zweiten Praxisjahr seiner Ausbildung. Das Arbeitsklima hat sich im Vergleich zu seinem früheren Job stark verändert: «In meinem alten Beruf waren immer alle nett zu mir. Das muss als Polizist nicht sein. Grösstenteils sind sie nett, aber es kann auch mal anders sein. Es gab auch schon eine Situation, in der ich körperliche Gewalt anwenden musste.»

Trotz der anderen Arbeitsatmosphäre ist Thomas Buchwalder heute glücklicher denn je. Nostalgie kommt selten auf. Mit viel Stolz blickt er auf seine Karriere als Fotograf zurück und mit noch mehr Vorfreude auf seinen Job als Polizist: «Nun erlebe ich eine andere Art von Freiheit. Mein Kopf ist viel freier. Das ist unglaublich wertvoll.»

Gesichter und Geschichten, 11.3.2025, 18:35 Uhr ; 

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