Der Europäische Fachverband für Bedrohungsmanagement hat das Konzept des USZ zur Gewaltbekämpfung zertifiziert. Das Universitätsspital führte sein Bedrohungsmanagement 2014 ein. In der interdisziplinären Gruppe arbeiten Fachleute der Bereiche Sicherheit, Rechtsdienst, Pflege, Psychiatrie und Personaldienst zusammen. Ihr Ziel ist es, bedrohliches Verhalten gegenüber Mitarbeitenden frühzeitig zu stoppen.
Wir befassen uns monatlich mit rund einem Fall.
Denn oft stossen Patienten oder deren Angehörige Drohungen gegen das Spitalpersonal aus. Zum Einsatz kommt das Team aber auch, wenn Patienten einen Suizid ankündigen oder Verdacht von Stalking besteht. Seit ihrem Bestehen musste die Gruppe rund 60 Mal eingreifen, um eine Eskalation zu vermeiden. Bei jedem zweiten Fall ging es dabei um schwere Gewaltandrohung.
Körperliche Gewalt kommt täglich vor
Weit häufiger kommt es in Spitälern zu direkten körperlichen Attacken. Da sind nicht mehr die Experten für vorbeugendes Bedrohungsmanagement, sondern die Mitarbeitenden des Sicherheits-und Interventionsdienstes gefragt. Bedrohung und Gewalt gibt es laut USZ täglich, dies zumeist in der Notfallabteilung, wo oft auch Alkohol im Spiel sei. Das Phänomen ist in Spitälern weltweit verbreitet; das Umfeld ist laut Experten an solchen Orten «naturgemäss emotional».