Die Fälle sind ganz verschieden. Es ist der pubertierende Jugendliche, der seine Mutter mit Füssen tritt, die 15-Jährige, die ihren Vater der sexuellen Belästigung beschuldigt oder das Mädchen, das seinem Vater das Gesicht blutig kratzt.
Schamgefühle der Eltern
In zehn Fällen haben im vergangenen Jahr die Erwachsenen die Polizei eingeschaltet, um ihren Kindern Herr zu werden. Miriam Reber von der Koordinationsstelle Häusliche Gewalt des Kantons St. Gallen vermutet, dass die Dunkelziffer bedeutend höher sein dürfte.
Nur wenige betroffene Eltern melden sich bei der Polizei, weil sie sich schämen.
Wichtig sei, schnell professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, betont Miriam Reber. Der Polizei sind die Hände gebunden. Sie kann die Kinder nicht einfach aus der Familie mitnehmen. Die Kesb muss eingeschaltet werden.