- In Olten sind in den letzten Monaten überdurchschnittlich viele Einkaufsgeschäfte geschlossen worden.
- Neben persönlichen Gründen (Pensionierung etc.) gibt es auch strukturelle Probleme: Online-Shopping und Einkaufstourismus setzen den Detailhändlern zu.
- Die Detailhändler selber können sich aber auch noch verbessern, so die Überzeugung der Vereinigung Gewerbe Olten. Deshalb liess sie im Sommer Testkäufe durchführen.
- Das Resultat: Es gibt freundliches Personal und kompetente Beratung. Vielen Läden fehle es aber an Originalität und Auffälligkeit, so der Experte.
Die Oltner Detailhändler bieten eine überdurchschnittliche Qualität, das sagt Ralph Hubacher, der die Testkäufe im Auftrag von Gewerbe Olten organisiert und ausgewertet hat. «Im Bereich Aussehen, zum Beispiel bei der Schaufenster-Gestaltung, da geht aber noch was.»
Anlässlich einer Präsentation vor rund 40 Gewerbetreibenden am Donnerstagabend rief Hubacher zu mehr Mut auf. Daniela Gaiotto vom Gewerbeverein meinte dazu: «Die Gefahr, dass die Ladenbesitzer in dieser schwierigen Zeit müde werden, ist gross. Deshalb wollen wir sie aufrütteln.»
«Lädelisterben» in den letzten Monaten
Der Hintergrund: In den letzten Monaten haben in Olten einige Geschäfte ihren Betrieb aufgegeben. «Die Gründe sind unterschiedlich. Und man muss sehen, dass die Probleme nicht nur mit Olten zu tun haben», betont Gaiotto. Auch in anderen Städten kämpfen die Detaillisten um Kunden, welche ins Internet oder in grosse Einkaufszentren abwandern.
«Wir müssen ein Einkaufserlebnis schaffen», sagt Hans Rudolf Kern, der das grösste Warenhaus in der Oltner Innenstadt führt. Dazu müsse die Stadt als Ganzes wahrgenommen werden von den Kunden. Die Zusammenarbeit zwischen den Gewerbetreibenden - auch zwischen Läden und Gastronomie - müsse daher noch besser werden.
In der Adventszeit funktioniert diese Zusammenarbeit bereits. Täglich veranstalten die Detaillisten verschiedene Aktionen, dazu gibt es kulturelle Veranstaltungen auf den Plätzen oder in den Kirchen. Die Vereinigung Gewerbe Olten sammelt alle Events, bewirbt diese und verkauft sie unter dem Label «Weihnachtsstadt Olten».
Damit übernehmen die Ladenbesitzer in der Altstadt eigentlich das Konzept der grossen Einkaufszentren. Sie verstehen sich als Einheit, mit einheitlichen Öffnungszeiten und gemeinsamen Aktionen. Allerdings: Nicht alle sind dabei. Das zeigte auch die Veranstaltung am Mittwochabend: Von den weit über 100 Detaillisten und Beizern kamen nur etwa 40 an den Anlass.