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Graubünden 42 Kilometer Absperrgitter trennen Davos vom WEF

Für das World Economic Forum (WEF) in Davos sind nach den Terroranschlägen in Paris einzelne Sicherheitsmassnahmen verschärft worden. Als grösste Gefahr gelten «dschihadistisch motivierte Einzeltäter», Nachahmer und Trittbrettfahrer.

Die Sicherheitsorgane gehen von einer leicht erhöhten Bedrohung aus, wie Walter Schlegel, Kommandant der Bündner Kantonspolizei und Gesamtverantwortlicher für die Sicherheit am WEF, am Montag vor den Medien in Davos sagte. Eine konkrete Bedrohung oder Anzeichen für Anschlagspläne lägen indessen nicht vor. Grundsätzlich könne man Anschläge wie in Paris aber nicht ausschliessen.

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Walter Schlegel über die Sicherheitslage am WEF (19.01.2015)
02:51 min
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«Wir haben innerhalb des Sicherheitsdispositivs einzelne Massnahmen getroffen, die den Schutzgrad verstärken», sagte Schlegel. Auf das Sicherheitsdispositiv selber habe die Terrorwelle in Paris aber keine direkten Auswirkungen gehabt. Das Sicherheitsdispositiv sei eben genau auf die Verhinderung solcher Anschläge ausgerichtet. «Wir sind gut vorbereitet», erklärte Schlegel weiter. Der Einsatz habe begonnen. Die Lage im Einsatzraum präsentiere sich derzeit ruhig.

Davos gleicht mehr oder weniger wieder einer Festung. Die zwei Zufahrtswege durch das Prättigau und das Landwassertal werden kontrolliert, vier Sicherheitszonen im Ort können nur mit Bewilligung betreten werden und auch Hotels sind gesichert.

Als Herausforderung bezeichnete Schlegel die besonders hohe Anzahl von VIPs, bei denen völkerrechtliche Schutzverpflichtungen bestünden. Rund 90 Personen würden in besonderem Umfang geschützt. Insgesamt werden am WEF 2500 Gäste erwartet. Eine Erleichterung für den Sicherheitseinsatz sei es hingegen, dass keine Demonstrationen angesagt seien – zum ersten Mal seit Jahren.

Interkantonale Polizeitruppe und 4500 Soldaten

Die Sicherheit am WEF wird von einer interkantonalen Polizeitruppe aus der ganzen Schweiz gewährleistet. Wie viele Polizistinnen und Polizisten im Einsatz stünden, sagte Schlegel nicht. Unterstützt wird die Polizei von der Armee.

Im Einsatz sind insgesamt 4500 Armeeangehörige, wie Divisionär Jean-Marc Halter, Kommandant des Armeeeinsatzes am WEF sagte. Davon stehen 3000 bis 3200 im Sicherheitsdienst, etwa gleich viele wie letztes Jahr. Die übrigen Soldatinnen und Soldaten leisten Assistenzdienst. Sie werden heuer zum ersten Mal zum Total der Armee-Einsatzkräfte mitgerechnet. 95 Prozent der Truppen sind Milizsoldaten.

Die wichtigste Aufgabe der Armee am WEF ist gemäss Halter die Wahrung der Lufthoheit und der Luftpolizeidienst zur Gewährleistung der Sicherheit im Luftraum. Zum Einsatzverband Luft gehörten rund zwei Drittel der eingesetzten Truppen. Der Luftraum ist 48 Kilometer rund um Davos eingeschränkt.

Zu den Aufgaben des Luft-Verbandes gehöre auch der Transport der völkerrechtlich geschützten Teilnehmer. Um seine Aufgaben erfüllen zu können, betreibt der Luft-Verband am WEF zwei temporäre Flugplätze.

350 Lastwagen und 42 Kilometer Absperrgitter

Weitere Aufgaben der Armee sind der Objekt- und Personenschutz, die Abwehr biologischer und chemischer Waffen und die Logistik, wie Halter weiter erklärte. Eingesetzt werden dafür 350 Lastwagen und 600 Personenwagen. Die Armee half erneut bei den Aufbauarbeiten. Unter anderem wurden 700 Zaunelemente oder 42 Kilometer Absperrgitter aufgestellt.

Eine neue Aufgabe hat die Armee am Flugplatz in Dübendorf. Dort werden erstmals WEF-Gäste bei der Anreise landen.

Die WEF-Sicherheitskosten dürften sich laut Schlegel im Rahmen der letzten Jahre bewegen und innerhalb des Kostendachs von acht Millionen Franken bleiben. Der Bund übernimmt drei Achtel davon, der Kanton Graubünden und das WEF je zwei Achtel und die Gemeinde Davos einen Achtel. Die Kosten erreichten im Jahr 2003 mit 13,7 Millionen Franken den bisherigen Höhepunkt.

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