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Bild 1 von 5. Landjägerposten, 1804. Bildquelle: S. 106. Quelle: Martín Camenisch.
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Bild 2 von 5. Ein Bündner Landjägerwachtmeister (links) und ein Postkondukteur, zwischen 1855 und 1860. Von beiden Personen ist der Name nicht überliefert. Beim Polizeibeamten handelt es sich wohl um Peter Kessler von Buchen im Prättigau. Bildquelle: Umschlagbild. Quelle: Bilderbeilage zum «Freien Rätier», März 1924.
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Bild 3 von 5. Handschellen mit Kette, undatiert. Herkunftsort: Küblis. Bildquelle: S. 493. Quelle: Rätisches Museum.
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Bild 4 von 5. Dorfplatz von Zizers, vor 1826. Lithografie von E.Pingret, G. Engelmann. An der Hausecke eine öffentliche Prangerstellung. Bildquelle: S. 530. Quelle: Rätisches Museum.
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Bild 5 von 5. Zollstation auf der Südseite des Splügenpasses, vor 1825. Aquatinta von J.J. Meyer. Bildquelle: S. 648. Quelle: Rätisches Museum Chur.
Die erste Bündner Kantonspolizei unterschied sich in vielfacher Hinsicht von der heutigen modernen Polizei. Am Anfang, 1804, waren es nur acht Landjäger, sagt Martín Camenisch: «Sie mussten den Kanton vom – wie man damals gesagt hat – fremden Gesindel befreien». Eine anspruchsvolle Aufgabe, in Anbetracht der Grösse des Kantons.
So hätten die Landjäger alle zwei Jahre ihren Posten wechseln müssen, erzählt der Historiker. Wohin mit der Familie, zügeln oder nicht und wie körperlich die langen Patrouillen bewältigen - darüber äussern sich die Landjäger selber in ihren Rapporten an den Verhörrichter.
Vom Umgang mit den Fremden
Dieser war damals der Polizeichef mit Sitz in Chur im Sennhof. Für sein fast 700 Seiten dickes Buch hat Martín Camenisch über 3000 Rapporte durchforstet. Das Buch «'Hoch Geachter Her Verhörrichter'... Polizeialltag im Bündner Landjägerkorps 1818-1848» untersucht die Lebenswelt und Alltagssorgen der Bündner Landjäger.
Eines der Probleme sei die fehlende Macht gewesen. Weil die Landjäger nicht für die Straftaten der lokalen Bevölkerung zuständig gewesen seien, hätten sie sich manchmal zwischen Stuhl und Bank wiedergefunden.
Das Buch wirft auch einen Blick auf den Umgang mit den Fremden. Nicht alle wollten nämlich diese ausschaffen. Hausierer hätten zum Beispiel den Menschen in den abgelegenen Tälern den Zugang zu Gütern ermöglicht. Das Fazit des Historikers: Ein Traumjob sei Landjäger wohl nicht gewesen, dafür habe er ein fixes Einkommen ermöglicht – was damals selten gewesen sei.
SRF1, Regionaljournal Graubünden, 17:30 Uhr