Der Sennhof ist eigentlich ein Wohnhaus, erbaut im 17. Jahrhundert, inmitten der Altstadt von Chur. 1817 kaufte der Kanton die Liegenschaft und funktioniert sie zur «Zuchtanstalt» um. Noch heute beherbergen die dicken Mauern die einzige geschlossene Anstalt von Graubünden.
Für die Gefangenen bedeutet das kleine Räume – eine Zelle ist 8,4 Quadratmeter gross, Standard wäre mindestens zwölf. Es gibt nur beschränkt Möglichkeiten zu arbeiten. Dies ist auch mit ein Grund, wieso Gefangene maximal vier Jahre im Sennhof verbringen und dann verlegt werden. Diese äussern sich gegenüber Radio SRF jedoch positiv: Es sei zwar ein kleines, aber gutes Gefängnis, weil auf die Bedürfnisse der Gefangenen Rücksicht genommen werde.
Probleme bereitet das Gebäude punkto Sicherheit. So brannte es in den vergangenen fünf Jahren zweimal. Die Löschfahrzeuge hatten Mühe, den Sennhof aufgrund der Lage in der Altstadt überhaupt zu erreichen. Anspruchsvoll ist die Arbeit auch für die Vollzugsangestellten: Manche Gänge sind gebogen und erschweren die Übersicht, die Nähe zu den Gefangenen sei gross.