Für Sepp Föhn, Gemeindepräsident von Landquart ist der Fall klar: «Landquart wäre ideal gelegen für ein solches Projekt». Nicht minder stark setzt sich der Churer Stadtpräsident Urs Marti für das mögliche Hochschulzentrum in seiner Stadt ein: «Landquart hat nicht die besseren Voraussetzungen als Chur, im Gegenteil».
Bevor überhaupt irgendwo gebaut werden kann, muss das Geschäft irgendwann noch in den Grossen Rat. Dieser muss einen Baukredit bewilligen. Wann das Parlament sich mit dem geplanten HTW-Ausbau beschäftigt ist völlig offen. Ein abstimmungsreifes Projekt gibt es noch nicht.
Die Frage ob die HTW weiter in Chur bleibt oder dereinst in Landquart zu stehen kommt, sei aus kantonaler Optik nicht so wichtig, sagt Ruedi Kunz, Fraktionspräsident der FDP im Grossen Rat. Allerdings, Chur kenne man als Bildungsstandort bereits, deshalb sollte die Stadt auch HTW Standort bleiben.
Die Frage ob es Chur oder doch eher Landquart sein soll, sei nicht so entscheidend, sagt CVP-Fraktionschef Marcus Caduff. «Eine gute Erschliessung und Erreichbarkeit des Standorts sind entscheidend».
Jon Pult, Präsident der SP Graubünden, macht hinter die Standortfrage ein grundsätzliches Fragezeichen. Bevor man darüber diskutiere, solle man dringendere Themen angehen. «Das wichtigste sind die künftigen Bildungsinhalte», so Pult.
Zum Thema HTW hatte der Grünliberale Grossrat Jürg Kappeler im Februar einen Vorstoss eingereicht. Er will, dass die Regierung noch in dieser Legislatur eine Botschaft zum HTW-Neubau ins Parlament bringt. Der Vorstoss wird in der Junisession beraten.