Die Berglandwirtschaft hat sich stark gewandelt. In den letzten Jahren sind Betriebe verschwunden und die Zahl der Beschäftigten ist zurückgegangen. Weniger Leute sind heute für mehr Landwirtschaftsland zuständig.
Gerade in steilen, schwer zugänglichen und arbeitsintensiven Gebieten, kommt die Pflege der Landschaft unter Umständen zu kurz. Das Resultat ist Verwaldung und Verbuschung.
Wie könnten solche Flächen auf Alpen und Weiden künftig mit weniger Aufwand trotzdem wieder bewirtschaftet werden? Dieser Frage ist Agroscope nachgegangen. Die Forscher sind zu zwei zentralen Ergebnissen gekommen.
Erstens müssten sich Gemeinden, Alpkorporationen und die Kantone im Klaren werden, welche Flächen nutzbar und offen bleiben sollen. Verschaffe man sich keine Überblick, sei die Verwaldung von Kulturland ein schleichender Prozess, sagt Christian Flury, der Leiter des Forschungsprogramms.
«Hat man sich einmal entschieden eine Fläche frei zu halten, muss man sich eine alternative Nutzung überlegen,» sagt Flury. Möglich sei, je nach Standort, eine Beweidung mit speziellen Ziegenarten oder Schafen.
Im Kanton Graubünden versucht der Kanton seit mehr als zehn Jahren die Verbuschung von Weideland einzudämmen. Mit jährlichen Beiträgen an die Bauern sorge man dafür, dass Weiden wieder geöffnet werden, sagt Valentin Luzi vom Bündner Amt für Landwirtschaft.