Die heutige Autobahn A13 wird geschlossen, später zurückgebaut und durch eine 5,6 Kilometer lange Umfahrung mit einem 2,3 Kilometer langen Tunnel ersetzt. 437 Millionen Franken kostet die neue Linienführung der A13. Bis 2019 soll der Ortskern von Roveredo für weitere 60 Millionen mit Wohnungen, Gewerbeflächen, einem Altersheim und einem neuen Dorfplatz wieder zu dem werden, was er einmal war – einem lebendigen Dorfzentrum.
Es sei zum ersten Mal überhaupt, dass ein Autobahnteilstück in der Schweiz zurückgebaut werde, sagte Verkehrsministerin Doris Leuthard anlässlich der Eröffnung.
Dorf ein halbes Jahrhundert lang geteilt
1969 wurde der Abschnitt der A13 durch das Misox eröffnet. Die Autobahn zerschnitt das Dorf Roveredo praktisch in zwei Teile – eine Situation, die seitens der Talbevölkerung zu harscher Kritik Anlass gab, denn das Ortszentrum litt erheblich unter der Lärm- und Luftbelastung durch die A13.
Die Beschwerden der Einwohnerinnen und Einwohner bei den zuständigen Behörden in Bern und Chur führten schliesslich dazu, dass das Graubündner Tiefbauamt 1992 ein generelles Projekt ausarbeitete. Das Projekt sah unter anderem den Bau eines rund zweieinhalb Kilometer langen Tunnels namens San Fedele vor. Zudem die Realisierung neuer, oberirdischer Trassees zwischen San Vittore und Grono. 1998 wurde das generelle Projekt vom Bundesrat genehmigt.
Noch nicht ganz fertig
Mit der Eröffnung der neuen Umfahrung von Roveredo sind die Arbeiten aber noch nicht zu Ende. So wird es bis Ende 2019 dauern, bis das Trassee der ehemaligen A13 zurückgebaut, die neue «Strada italiana» samt ihren Anschlüssen ans lokale Strassennetz errichtet und der Autobahnanschluss «Roveredo est» realisiert sind. In der Zwischenzeit kann damit begonnen werden, das Ortszentrum wieder zu vereinen.
Die gesamten Investitionen belaufen sich auf ungefähr 440 Millionen Franken und werden vom Bund getragen.