Jüngstes Beispiel für den Erfolg des Bündners ist eine Auszeichnung des Bundes. Arno Camenisch erhält den Eidgenössischen Literaturpreis. Dieser ist mit 25'000 Franken dotiert und wird erstmals durch das Bundesamt für Kultur verliehen. Für Camenisch ist es nicht die erste Ehrung mit nationaler Ausstrahlung.
Bündner in Bern
Camenisch schreibt mit Vorliebe Bücher über seine Heimat Graubünden. Seine Trilogie über das Leben in den Bündner Bergen begann mit «Sez Nez», fand mit «Hinter dem Bahnhof» ihre Fortsetzung und endet schliesslich mit «Ustrinkata».
Darin nimmt Camenisch die Leser mit in die «Helvezia», eine Beiz deren Ende naht. Camenisch selbst lebt in Biel und schreibt aus Distanz über seine Heimat: «Ich könnte nicht in Graubünden sein und über Graubünden schreiben.»
Kein Sprachauftrag
In Tavanasa ist Arno Camenisch aufgewachsen, einem kleinen Dorf im Bündner Oberland. Camenisch schreibt vorwiegend deutschte Texte und pflegt auch seine Muttersprache Rätoromanisch.
«Ich spüre eine gewisse Erwartung. Man will mir ab und zu einen Sprachauftrag aufbürden.» Der Autor jedoch, fühlt sich gegenüber seiner Muttersprache nicht verpflichtet. «Ich schreibe aus reiner Freude auf Romanisch.»