Die Abstimmung an der ausserordentlichen Generalversammlung am Dienstag in Chur war eine Formalität. Die beiden bisherigen Hauptaktionäre, der Kanton Graubünden und die Axpo, halten Anteile von 47 respektive 28 Prozent - zusammen also drei Viertel aller Aktien.
An der Generalversammlung repräsentierten sie gar über 90 Prozent der Stimmkraft, da nicht alle Publikumsaktionäre vor Ort waren. Konkret bewilligten die 112 anwesenden Aktionäre, zusätzlich zu den bestehenden 3,4 Millionen Namenaktien bis zu 4,8 Millionen weitere Namenaktien herauszugeben. Der Bezugspreis beträgt 43 Franken pro Aktie.
Vorgesehen ist, dass die EKZ mit 90 Millionen Franken an der Kapitalerhöhung partizipieren und damit auf einen Aktienanteil von 26 bis 30 Prozent kommen. Weiterer Hauptaktionär wird der Anlagefonds UBS Clean Energy Infrastructure Switzerland (UBS-CEIS). Der Fonds verpflichtete sich im Vorfeld zu einer Beteiligung von 60 Millionen Franken und wird 17 bis 20 Prozent halten.
Die Anteile des Kantons Graubünden und der Axpo sinken entsprechend auf 20 bis 24 respektive 12 bis 14 Prozent. Die Spannbreiten bei den Anteilen ergeben sich, weil unklar ist, wie viele neue Aktien die Kleinaktionäre kaufen werden. Sie können sich mit maximal 50 Millionen Franken beteiligen.
Pierin Vincenz neuer Verwaltungsrats-Präsident
Entsprechend den neuen Mehrheitsverhältnissen ändert sich die Zusammensetzung des Verwaltungsrates. Für die EKZ nehmen Konzernchef Urs Rengel und Finanzchef Peter Eugster Einsitz, für UBS-CEIS Roland Leuenberger, Mitglied des Verwaltungsrates des Fonds. Als unabhängiges Verwaltungsrats-Mitglied wurde auf Vorschlag der vier Hauptaktionäre der frühere Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz gewählt. Vorgesehen ist, dass der Verwaltungsrat ihn zum Präsidenten wählt.