Vor zwei Jahren war die Euphorie gross: Der Stromkonzern Repower reichte beim Kanton Graubünden das Konzessionsgesuch für das Projekt «Lagobianco» ein. Seit längerem plant das Unternehmen auf dem Berninapass für 2,5 Milliarden Franken ein Pumpspeicher-Kraftwerk.
Damals hiess es, die Bauarbeiten sollten 2013 anfangen und sechs Jahre dauern. Bisher fehlte noch der Konzessionsentscheid. Laut Beat Hunger vom Bündner Amt für Energie und Verkehr dürfte die Regierung den Entscheid im 1. Quartal 2014 fällen.
Baubeginn frühestens 2019
Die Verzögerung wegen Einsprachen von Grundeigentümern und Pächtern spielt unterdessen aber keine Rolle mehr. Auf Anfrage von Radio SRF erklärte Repower-Geschäftleitungsmitglied Felix Vontobel, das Projekt sei zurzeit auf Sparflamme.
Das Unternehmen will frühestens 2019 mit dem Bau beginnen. «Repower wird das Projekt weiter bearbeiten. Offen ist jedoch, mit wie viel Engagement», sagt Vontobel.
Knackpunkt Strompreis
Für Repower rechnet sich die Investition in ein Pumpspeicher-Kraftwerk zurzeit nicht. Grund sind für das Unternehmen die Subventionen für erneuerbare Energien, wodurch die Marktpreise für Strom deutlich gesunken sind.
Felix Vontobel sagt deshalb an die Adresse der Politik: «Ohne eine grundlegende Reform des Marktsystems dürfte diese Investition schwierig zu realisieren sein.» Wie schnell dies geschehe, sei schwierig abzuschätzen. Repower rechnet jedoch mit mindestens fünf Jahren, bis sich Investitionen wie das Projekt «Lago Bianco» wieder lohnen.