Das vorgelegte Wolfskonzept tauge für das Management von Einzelwölfen, schrieb die Regierung. Das Konzept, Abschüsse von den Schäden abhängig zu machen, die Wölfe der Landwirtschaft zufügen, werde der aktuellen Entwicklung nicht mehr gerecht. Die Regierung verlangt in ihrer Stellungnahme an das Bundesamt für Umwelt (BAFU), das Wolfsmanagement anzupassen im Sinne der Motion «Zusammenleben von Wolf und Bergbevölkerung», eingereicht vom Bündner CVP-Ständerat und passionierten Jäger Stefan Engler.
Einfache Abschusskriterien gefordert
In erster Linie sollen verhaltensauffällige Wölfe, die wenig Scheu zeigen und sich bis in Siedlungen vorwagen, künftig aus einer Wolfspopulation entfernt werden können. Damit liessen sich das Wachstum der Wolfspopulation wirksam begrenzen und die Scheu der Wölfe vor Menschen und Siedlungen fördern. Grundsätzlich fordern die Bündner einfache und klar definierte Abschusskriterien. Bevor geschossen werde, sei eine Reproduktion der Wölfe im betreffenden Rudel nachzuweisen. Und der Abschuss habe in Absprache mit dem BAFU zu erfolgen. Weitere einschränkende Bedingungen erübrigten sich, so die Regierung.
Konkurrenz zu Jägern unerwünscht
Wölfe sollen einfacher geschossen werden können, etwa wenn die Wolfspopulation in einer Region die Jagd zu stark konkurrenziert und Jäger weniger Wild erlegen können. Es soll den Wölfen nicht mehr zu Gute gehalten werden, wenn sie die Wildpopulation einschränken und so den Wildverbiss im Wald reduzieren. Dies obwohl der Wildverbiss in den Bündner Wäldern ein Dauerproblem ist. Laut dem kantonalen Amt für Jagd stellt die Regulation der Wildbestände für die Jäger eine riesige Herausforderung dar.