Vor 30 Jahren explodierte im ehemals russischen Tschernobyl ein Atomreaktor. Die radioaktive Strahlung war katastrophal. Noch heute – und wohl noch Jahrzehnte – leiden die Menschen in dieser Region unter der radioaktiven Verseuchung.
Das Mitmachen bei der Tschernobyl-Hilfe hat auch Suchtpotential. Wir würden etwas missen, wenn es sie nicht mehr gäbe.
Kurz nach dem Unfall haben sich in der Schweiz verschiedene Hilfsvereine der russischen Kinder aus dem Katastrophengebiet angenommen. Sie bieten vierwöchige Ferien- und Erholungsurlaube in der Schweiz an. Allerdings: Mit dem Vergessen von «Tschernobyl» verschwanden diese Hilfsvereine mehr und mehr. In der Surselva aber existiert einer dieser Vereine noch immer. Zurzeit weilen wieder rund 20 Kinder aus Weissrussland hier in den Ferien.
Nötiger denn je
Seit 10 Jahren ist Andi Weber Präsident der Tschernobylhilfe Surselva. Die Hilfe sei nötiger denn je, sagt er im Gespräch mit dem Regionaljournal. Die Kinder aus der Region seien nach wie vor geschwächt und hätten Erholung nötig. Allerdings: «Es wird immer schwieriger, Gasteltern zu finden.»
300 Helferinnen und Helfer
Nebst den Gastfamilien braucht es aber noch viel mehr Leute, welche sich für die Tschernobylhilfe engagieren. Busfahrer, Wanderleiter, Leute die Treffen organisieren, zählt Präsident Andi Weber auf. Alles in allem seien jedes Jahr rund 300 Personen involviert. Eine Arbeit und ein Engagement aber, das sich lohne, sagt er.
Warum der Verein in der Surselva noch existiert und den Kindern weiterhin Ferien anbieten kann, weiss er nicht. Er selber werde sicher auch nächstes Jahr wieder mitmachen. Widmer hofft, dass er und seine Crew weiterhin Gastfamilien und Freiwillige finden, um den «Tscherbobyl»-Kindern diese vier Wochen Ferien in Graubünden zu ermöglichen.