Das Bündner Stimmvolk wird vermutlich im ersten Semester des kommenden Jahres zur Frage einer Kandidatur für die Olympischen Winterspiele 2026 abstimmen. Die Kantonsregierung will die Bewerbung vorantreiben und dazu die Legitimation des Volkes.
Wie der Bündner Regierungsrat und Volkswirtschaftsdirektor Jon Domenic Parolini am Dienstag in Chur sagte, übergaben die Promotoren, die Dachorganisationen der Bündner Wirtschaft, das Grobkonzept vorletzte Woche der Regierung.Parolini erklärte, die Regierung stehe hinter dem Projekt und wolle es weiter verfolgen. Laut Parolini plant die Regierung ein zweistufiges Verfahren. In einer ersten kantonalen Abstimmung soll über einen Kredit in Höhe von mehreren Millionen Franken für die Bewerbung abstimmt werden. Eine Zustimmung vorausgesetzt, hätte ein zweiter Urnengang später das Betriebskonzept für die Durchführung sowie die Kosten der Spiele zum Inhalt. Auch das Bündner Kantonsparlament unterstützt eine Kandidatur.
Morgen Mittwoch findet eine Aussprache zwischen der Kantonsregierung und Vertretern von «Swiss Olympic» statt.
An der Urne durchgefallen
Beim Bündner Stimmvolk sind die Olympia-Pläne bisher durchgefallen. Letztmals wurde im März 2013 über die Durchführung der Spiele 2022 abgestimmt. Die Vorlage wurde mit knapp 53 Prozent Nein-Stimmen vom Tisch gewischt. Am 2. März 1980 hatte das Volk Olympische Winterspiele in Graubünden mit 77 Prozent der Stimmen abgelehnt.
Trotzdem ist das Interesse in der Schweiz an der Veranstaltung der Winterspiele ungebrochen gross. Insgesamt fünf Kandidaturen waren Anfang Juni bei «Swiss Olympic» eingegangen.