Ursprünglich wollte das Surseer Unternehmen im Industriegebiet – nahe dem Autobahnanschluss – ein Bürogebäude und ein Parkhaus bauen. Doch Corona habe diese Pläne verändert, sagt Mark Ineichen, Chef von Otto's: «Während der Krise haben wir gemerkt, was uns fehlt: Genügend Platz um die Ware, die nicht verkauft werden kann, zu lagern.»
Die Lehren gezogen aus dem Lockdown
Statt einem simplen Parkhaus mit acht offenen Etagen soll nun ein multifunktionales Gebäude mit Warenlift und Lüftung gebaut werden. Ein Bau, der im Notfall als Lagergebäude umgenutzt werden kann, sagt Ineichen weiter. Ein Notfall, so wie der Lockdown wegen Corona. Das Lagern der Ware wurde in dieser Zeit zum grossen Thema, denn Beschaffung und Transport der Produkte seien schwierig und teuer geworden.
Während der Krise haben wir gemerkt, was uns fehlt.
Zusätzlichen Lagerplatz schaffen ist jedoch das Gegenteil von dem, was zahlreiche Detailhändler in den letzten Jahren gemacht haben. Mit dem Online-Geschäft haben viele ihre Lagerkapazitäten verkleinert. Dass bei Otto's nun wieder Lagerflächen hinzukommen sollen, erstaunt den Wirtschaftswissenschaftler Stefan Lüthi, Dozent an der Hochschule Luzern nicht: «Es ist ein innovatives Phänomen. Und es zeigt sich vor allem bei Detailhändlern, die zusätzlich zu den Verkaufsstellen einen Online-Shop betreiben.»
Die Ausbaupläne von Otto's auf dem 8000 Quadratmeter grossen Gebiet liegen seit dieser Woche öffentlich auf. Wann die Bauarbeiten starten können, ist noch offen. Mark Ineichen hofft, dass das in etwa zwei Jahren der Fall ist.