Neophyten sind eingeführte Pflanzen, die einheimische Arten verdrängen, Gebäude beschädigen und für den Menschen teils auch gesundheitliche Risiken bergen. Mit einem vierjährigen grossflächigen Pilotprojekt im Reppischtal will der Kanton Zürich herausfinden, wie sich der Kampf gegen die ungebetenen Gäste koordinieren und so organisieren lässt, dass Gemeinden die Plage mit ihren normalen Unterhaltsdiensten und ohne grosse Zusatzkosten im Zaun halten können.
Nach einem Jahr Projekterfahrung sagt Daniel Fischer, Leiter Biodiversität beim Amt für Abfall, Wasser Energie und Luft AWEL: «Wir sind gut auf Kurs.» Die Zusammenarbeit zwischen den zehn beteiligten Gemeinden im Reppischtal habe sich eingespielt. Die Koordinationsarbeit habe anfangs viel Zeit in Anspruch genommen, jetzt funktioniere das System.
Nach den öffentlichen Flächen...
Das erste Projektjahr hatte Neophyten im öffentlichen Raum im Visier, also in Wäldern, auf Wiesen, in Parkanlagen, an Strassenrändern und Bahndämmen. In Tausenden von Arbeitsstunden rissen und gruben Forstangestellte, Zivilschützer, ja sogar Asylsuchende und Sozialhilfeempfänger die fraglichen Pflanzen aus, um sie dann fachgerecht zu entsorgen.
...sind nun die Privatgärten dran
Im zweiten Jahr sind nun die privaten Grundstücke an der Reihe. Jeder Hausbesitzer muss instruiert werden. Das mit den Privatgärten sei ein Challenge, sagt Daniel Fischer. In einem Jahr könne er dazu dann mehr sagen. Bei der Landwirtschaft wiederum sind Neophyten kaum ein Problem: Auf Agrarflächen und anderem Kulturland gedeihen sie vorderhand nicht.
Das mit den Privatgärten ist ein Challenge. In einem Jahr wissen wir mehr.
Die Menge der Neophyten im Reppischtal habe man etwas unterschätzt, sagt Daniel Fischer. Abgesehen davon habe es im ersten Projektjahr keine bösen Überraschungen gegeben – dafür einige Zufallsentdeckungen, zum Beispiel einen gigantischen Bestand an Riesenbärenklau am Üetliberg, von dem nicht einmal der Gartenbesitzer gewusst habe.
Rezept für den ganzen Kanton
Das kantonale Projekt «Gemeinsam gegen Neophyten» im Reppischtal wird noch drei weitere Jahre weitergeführt. Erst dann wird klar, mit welchen Methoden und mit welchem Aufwand sich die Neophyten-Plage sinnvoll eindämmen lässt. Das Rezept soll dann im gesamten Kanton angewandt werden.