Das Thema Wohnen war im Berner Stadtparlament am Donnerstagabend gleich mehrmals traktandiert. Die meisten Redner waren sich einig: In Bern soll es mehr bezahlbare Wohnungen geben. Viele sparten nicht mit Kritik: «Die Stadt Bern und ihre Förderung von preisgünstigen Wohnungen ist ein Trauerspiel», meinte Luzius Theiler von der Grünen alternativen Partei. Er und viele andere forderten, dass die Stadt nun vorwärts mache.
Bürgerlichen warnten während der Debatte vor zu viel Intervention der Stadt. «Jetzt ist der dümmste Zeitpunkt, um in Immobilien zu investieren», sagte FDP-Politiker Bernhard Eicher. Er verwies auf die hohen Preise und das kleine Budget der Stadt Bern.
Die Mehrheit des Stadtparlaments hat sich für zwei Massnahmen entschieden:
- Die Stadtregierung soll sich für mehr eigene, günstige Wohnungen mit Vermietungskriterien einsetzten und anbieten.
- Das Volk soll über einen Kredit abstimmen können für einen Wohnbaufonds, mit dem die Stadt Immobilien aufkaufen kann.
Keine Chance hatte das Ansinnen der Bürgerlichen. Sie wollten eine sogenannte Subjektfinanzierung. Die Idee: Unterstützungsbedürftige Personen erhalten von der Stadt direkt einen finanziellen Zuschuss um die Wohnungsmiete zu bezahlen. Wohnungen der Stadt sollen dafür zu marktüblichen Preisen vermietet werden. Die Bürgerlichen weibelten aber erfolglos für das in ihren Augen effektive und für Missbrauch weniger anfällige System.