Die Sensibilisierungs- und Präventionskampagne wird anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen lanciert, welcher am 25. November ist. Es ist die erste Kampagne dieser Art im Wallis.
Ziel sei es, das Schweigen der Opfer zu brechen, sagte Staatsrätin Esther Waeber-Kalbermatten vor den Medien. Die Dunkelziffer sei immer noch immens hoch, obwohl sich Opfer heute öfter melden würden als früher.
2017 hat die Polizei im Kanton Wallis 469 Anzeigen wegen häuslicher Gewalt erhalten. Die Opferhilfe-Beratungsstellen ihrerseits haben 513 neue Opfer erfasst. In 72 Prozent der Fälle 2017 war eine Frau von Gewalt betroffen, in 28 Prozent ein Mann.
«Mein Lieber, du bist nichts und kannst nichts»
Die Kampagne will bewusst provozieren. Auf Plakaten sind Models zu sehen, welche T-Shirts tragen mit Aufschriften wie «Nicht einmal den Haushalt kriegst du hin, du Schlampe» oder «Mein Lieber, du bist nichts und kannst nichts».
Dieser Gegensatz soll laut dem Kanton dazu führen, dass sich Betroffene in ihrer Beziehung fragen können: «Ist das, was ich erlebe, Gewalt?» Ausserdem soll die Kampagne Täterinnen und Täter sowie Opfer dazu auffordern, Hilfe zu suchen.