Viele Aargauer Altstädte haben das gleiche Problem: Das Gewerbe leidet unter dem Besucherschwund. Kundinnen und Kunden bleiben aus, sie gehen in grosse Einkaufszentren ausserhalb der Altstadt einkaufen. Dieses Problem kennt man auch in Brugg.
Seit in den 1970er-Jahren das Einkaufszentrum «Neumarkt» gebaut wurde, hat die Besucherfrequenz in der Altstadt stetig abgenommen. Heute werden viele Geschäfte in der Altstadt nur noch als Hobby betrieben.
Theresia Anderes (links) zählt an manchen Tagen nur eine handvoll Kunden. Ihr Antiquitätengeschäft bezeichnet sie als Freizeitbeschäftigung. Von den Einnahmen könnte sie nicht leben.
Die Hauptstrasse von Brugg ist auch an einem einkaufsstarken Samstag oft leer, während auf dem «Neumarkt» viel los ist. Das Leben in der Altstadt fehlt. Einige Leute sagen, sie sei tot.
Gegen diese Aussage wehrt sich Frau Stadtammann Barbara Horlacher. «Wir haben immer noch Läden und eine Restaurants, die sich behaupten. Zudem wohnt in der Altstadt eine aktive Bevölkerung.»
Die IG «Aargauer Altstädte» will den Städten mit einem Planungswerkzeug helfen. Die Städte Brugg und Zofingen erhalten eine Diskussionsgrundlage, um ihre Altstädte weiter zu entwickeln. Nun sucht man die Diskussion mit der Bevölkerung – mögliche Wege gibt es viele.
Die Brugger Altstadt etwa könnte auch definitiv zu einem Wohnquartier werden. Auch dafür müsste man sich bewusst entscheiden, heisst es bei der IG, und die Altstadt entsprechend gestalten.