Als das Coronavirus in Italien viele Todesopfer forderte, bereitete man sich auch in der Schweiz auf eine mögliche Welle vor. Die Befürchtung war da, dass es viel mehr Tote geben könnte, weshalb die Sargbauer viel zu tun hatten.
Es gab Hamsterkäufe
Einige Bestatter, darunter auch Kurt Dänzer, besorgten sich anfangs Coronakrise nämlich viele Särge. Die Sargbauer reagierten sofort und fuhren die Produktion hoch. Doppelt so viele Särge wurden gebaut. Sie konnten gar nicht schnell genug alle bestellten Särge liefern und mussten die Bestatter teilweise vertrösten. Besonders einfache, simple Särge waren gefragt. Und dies vor allem in der Region Bern und in der Westschweiz.
Jetzt, anfangs Juni, wo die Schweiz versucht, den Weg in die Normalität zu finden, hat Kurt Dänzer ein volles Lager. 100 statt 60 Särge stapeln sich dort. «Nicht, dass man in dieser schwierigen Zeit noch dem Material nachspringen müsste», sagt der Bestatter.
Kurt Dänzer ist nicht allein. Man habe aber nicht «das grosse Geschäft» gewittert, sagt Bestatter Fritz Stalder. «Wir haben uns gefragt: Kommt jetzt das grosse Sterben?»
Fritz Stalder selbst ist nicht nur Bestatter, sondern auch Schreiner. Er hätte selbst Särge schreinern können, notfalls, falls es plötzlich mehr davon gebraucht hätte. Deshalb hat er sein eigenes Lager nicht gefüllt. Während den letzten Monaten blieb es aber ruhig, viele Tote gab es nicht.
Mittlerweile normalisiert sich in der gesamten Schweiz die Lage: Die Fallzahlen und auch die – im internationalen Vergleich bereits tiefen – Todeszahlen gehen mehr und mehr zurück. Für die Bestatter heisst das: ihr Jahr wird immer normaler. Ganz wie zuvor werde die Arbeit aber nicht. «Wir werden uns auch künftig mehr Gedanken über Schutzmassnahmen machen müssen», sagt der Bestatter Kurz Dänzer.