In Meisterschwanden fehlt etwas, was für viele Dörfer zur Grundversorgung dazugehört: ein Hausarzt.
Die Gemeinde versuchte bereits seit längerem Ärzte zu motivieren in die Gemeinde am Hallwilersee zu wechseln. Bisher aber ohne Erfolg. Deshalb finanziert die Gemeinde nun ein Ärztezentrum.
Die Gemeindeversammlung hat einem Darlehen von einer Million Franken zugestimmt. Das Ärztezentrum muss den Betrag über 15 Jahre zurückzahlen.
Dieser Schritt zeige den Ärzten, dass die Gemeinde wirklich hinter ihnen stehe, sagt Gemeindepräsident Ueli Haller. Ohne finanzielle Beteiligung der Gemeinde sei die Suche bislang vergebens gewesen.
Hausärztemangel weit verbreitet
Mit dem Problem, dass Gemeinden keine Hausärzte mehr haben, ist Meisterschwanden nicht alleine. Viele Ärzte, die in Rente gehen, haben Mühe einen Nachfolger zu finden. Die Arbeitsbelastung als Hausarzt ist sehr hoch, viele Ärzte ziehen die geregelten Schichten eines Spitals der eigenen Hausarztpraxis vor.
Auch in Selzach suchte die Gemeinde einen Hausarzt. Nachdem der letzte Hausarzt in Pension gegangen war, suchte die Gemeinde eine Lösung, um die Standortattraktivität zu behalten. Gefunden wurde eine Lösung mit einer Gemeinschaftspraxis. An dieser ist Selzach mit 30'000 Franken beteiligt.
Die Praxis öffnete Anfang Jahr ihre Türen. Die finanzielle Beteiligung sei ein Erfolg für das Dorf, sagt Gemeindepräsidentin Silvia Spycher. Die Gemeinschaftspraxis sei praktisch ausgebucht und suche nun gar einen dritten Arzt. Falls dieser gefunden wird, will die Gemeinde ihren Anteil an der Praxis wieder verkaufen.