Sacha Menz ist Professor für Architektur und Bauprozess an der ETH Zürich. Seit mehreren Jahren untersucht er in Singapur die Wirkung von begrünten Fassaden auf die Temperatur in Städten. «Wir haben festgestellt, dass eine begrünte Fassade die Temperatur bis zu sieben Grad senken kann.» Denn die Reflexion werde durch die Pflanzen reduziert, wodurch sogenannte Hitzeinseln verhindert werden können.
Zwar gelten diese Ergebnisse für das tropische Klima. Doch auch in Zürich könnten grüne Hausfassaden positiv wirken. Sacha Menz wünscht sich deshalb architektonische Versuche auch in der Schweiz: «Wir müssen den Mut haben, zu scheitern. In der Forschung gelingen neun von zehn Versuchen nicht. Aber es reicht, wenn dieser eine einschlägt.»
Drei Vorschläge für die Schweiz
Menz schlägt vor, dass man begrünte Fassaden bei drei Projekten in Zürich ausprobiert: ein Bürohaus, eine Genossenschaftssiedlung und ein Spital. Dabei müsse auch darauf geachtet werden, welche Pflanzen sich im Schweizer Klima eignen.
Natürlich koste so ein Pilotprojekt, so der ETH-Architekturprofessor. Doch der Mut zu mehr Grün könnte sich auszahlen. Wenn dank Pflanzen an Fassaden oder Gärten auf Hausdächern das Klima in den Schweizer Städten nicht ungebremst aufheizt.