Andreas Heierli keucht und schwitzt. Kein Wunder, wer eine 45 Kilo schwere Kabelrolle am Rücken trägt, kommt ans Limit. Erst recht in einer dunklen Höhle. Nicht nur topfit, auch trittsicher sollte man sein. Die Kalkfelsen sind glitschig. An gewissen Stellen lauern Schründe.
Soeben hat der Appenzeller die «Böse Wand» über eine 40 Meter lange Leiter passiert. Sicherheit hat oberste Priorität. An Karabinerhaken und Seilen kämpfen sich Träger, Techniker und Guides über steile Passagen vor.
Rufen statt funken
Wer sich nicht auskennt, verliert rasch die Orientierung. Deshalb dürfen die Teams, die für «Schweiz aktuell extra» arbeiten, nur mit ausgebildeten Guides losmarschieren. Für Toni Milanese, den TPC-Projektleiter, ist die Produktion nicht nur logistisch eine besondere Herausforderung.
«Normalerweise kommunizieren wir bei Aussenproduktionen per Funk oder Handy. Hier drin funktioniert das nicht. Wir müssen uns zurufen, wenn sich ein Kabel in einer Spalte verhakt». Aus ökologischen Gründen dürfen keine Generatoren laufen. Strom liefern unzählige Akkus.
Nach rund fünf Stunden ist die letzte Equipe im Dombiwak angelangt. Für die Spezialsendungen werden insgesamt elf Kabelrollen zu je 300 Metern verlegt. Die Männer sind früher als geplant fertig mit der Arbeit. Peter Draganits, Geschäftsführer von Trekking Team AG, die das Hölloch touristisch nutzt, ist zufrieden: «Alle waren diszipliniert, jeder wusste, was er zu tun hatte.»