Kürzlich wurde bekannt, dass die Tigermücke erstmals in einem Garten in einem Zürcher Wohnquartier überwintert hat. Aber: Am verbreitetsten ist die schwarzweiss-gestreifte Mücke in Zürich beim Carparkplatz hinter dem Hauptbahnhof. Hier wurde sie 2016 erstmals gesichtet. Wahrscheinlich kommt sie mit den Reisebussen aus dem Süden an.
Spezielle Fallen sollen die Tigermücken gleich nach ihrer Ankunft aufhalten, denn die Mücken legen selten mehr als 100 Meter an einem Tag zurück. Die Zürcher Behörden haben zu diesem Zweck rund 20 Fallen im Gebüsch rund um den Carparkplatz versteckt.
Gabi Müller, Leiterin der Schädlingsprävention Stadt Zürich, sammelt die Fallen etwa alle zwei Wochen ein. Leider komme es auch vor, sagt sie, dass Menschen die Fallen mit Abfall verunreinigen.
Zurück im Büro verpackt die Biologin die Fallen und friert sie etwa eine Stunde lang ein, um die Mücken zu töten. Um bei der Arbeit nicht gestochen zu werden, schützt sie sich mit einem Anti-Insekten-Spray. Dabei gehe es ihr vor allem um den Zeckenschutz, sagt Müller. Stiche von Tigermücken hingegen seien nicht gefährlich, aber lästig.
Gabi Müller untersucht die Fallen zuerst selbst. Auf einer der Klebeplatten in den Fallen für ausgewachsene Mücken hat sie vor einigen Wochen eine Tigermücke entdeckt und fotografiert. Noch ist das ein seltenes Ereignis, dass eine solche Mücke in die Falle tappt.
Eier von Mücken findet Gabi Müller häufiger, zwischen drei und rund 70 pro Jahr. Auch, weil der grösste Teil der Fallen dafür ausgelegt sei, dass die Mücken darin ihre Eier legen. Und zwar auf speziell dafür präparierten Holzstäbchen.
Ob die Eier von Tigermücken oder einer anderen Mückenart stammen, ist aber auch für die Biologin nicht so einfach zu sehen. Für eine genauere Analyse schickt Gabi Müller die Eier darum zu Spezialisten ins Tessin.