Vor dem Regierungsgebäude in Sitten trafen sich am Montag Parteipräsidenten von links bis rechts – aus beiden Sprachregionen – um vereint gegen die Netzgesellschaft Swissgrid zu kämpfen. Sie wollen, dass Swissgrid die Linienführung der Höchstspannungsleitung zwischen Chamoson und Chippis nochmals überdenkt und einige Anpassungen vornimmt.
Leukämie bei Kindern befürchtet
Jean-Pascal Fournier, Parteipräsident der Grünen, sagte, man wolle gemeinsam politischen Druck auf Swissgrid machen: «Damit das Unternehmen die Anliegen der Bevölkerung ernst nimmt und die Linienführung der geplanten Leitung ändert.» Sebastien Berguerand, Mitglied der Elterngruppe «Grône gegen Höchstspannungsleitung», hat die Parteipräsidenten nach Sitten eingeladen. Er kämpft für die Erdverlegung der Swissgrid-Leitungen, weil diese in der Nähe des Schulhauses geplant sind.
Ich will nicht, dass meine Kinder krank werden, nur weil ein Unternehmen reich werden will.
In Grône sind mehrere Höchstspannungs-Leitungen in der Nähe des Schulhauses, welches 700 Kinder besuchen, geplant. Die Bevölkerung von Grône verlangt seit Jahren eine Erdverlegung der Leitungen, um die Gesundheit der Kinder nicht zu gefährden. Die Menschen haben Angst, ihre Kinder könnten an Leukämie erkranken.
Doch das Bundesgericht hat im September 2017 entschieden, dass Swissgrid die geplanten Höchstspannungs-Leitungen im Freien bauen darf. Seither ist für Swissgrid eine Erdverlegung der Leitungen in Grône kein Thema mehr.
Swissgrid hält an der geplanten Linienführung zwischen Chamoson und Chippis fest.
Bei der Solidaritätsaktion waren Vertreter der Walliser SP, CVP, CSP, FDP, Grünen sowie der SVP. FDP-Parteipräsident René Constantin sagte: «Wir suchen den Dialog mit Swissgrid, bevor das Netz gebaut ist. Wir müssen jetzt handeln.»
Swissgrid nehme die Kundgebung zur Kenntnis, sagte Irene Fischbach, Leiterin Kommunikation bei Swissgrid gegenüber dem «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» von Radio SRF. Doch Änderungen seien nicht mehr möglich. Die Linienführung zwischen Chamoson und Chippis sei vom Bundesgericht abgesegnet worden und nicht verhandelbar. Die Vorbereitungen zu den Arbeiten hätten bereits begonnen.