Zwischen Mörel und Ulrichen entsteht die neue 380-Kilovolt-Leitung von Swissgrid. Alle 57 Masten wurden bereits aufgebaut, bei zwei Masten muss noch der obere Teil fertig gestellt werden. Die Masten der Höchstspannungsleitung sind zwischen siebzig und achtzig Meter hoch und wurden mitten im Wald gebaut. Zuvor musste ein rund 30 Meter breiter Korridor gerodet werden.
Jan Schenk ist Projektkommunikator bei Swissgrid und sagt: «Wir brauchen die neue Höchstspannungsleitung dringend, um den Strom aus der Wasserkraft aus dem Wallis heraus zu transportieren.» Bereits heute gebe es Engpässe. Es komme vor, dass Kraftwerke die Produktion drosseln müssten.
Die neue Leitung braucht es, damit der Strom aus der Wasserkraft abtransportiert werden kann.
Leo Garbely von der überparteilichen Vereinigung «Inns Goms», die sich für die Probleme der Talschaft einsetzt, stört sich an der neuen Leitung: «Die Abholzung und der Bau der Leitung führen zu einem massiven Landschaftsschaden. Damit müssen wir die nächsten hundert Jahre leben.»
Es ist ein Vorteil für die Gemeinde, dass die zwei alten Leitungen zurückgebaut werden.
Gerhard Kiechler, Präsident der Gemeinde Goms, sieht die Sache pragmatisch: «Dank der neuen Leitung werden die zwei alten Hochspannungsleitungen zurückgebaut. Diese sind viel näher bei den Dörfern. Das ist ein Vorteil.»
Ähnlich sieht dies auch Christine Clausen, die Gemeindepräsidentin von Ernen. In ihrer Gemeinde wurde viel Schutzwald gerodet, doch Swissgrid habe bereits alle nötigen Ersatzmassnahmen getroffen. Bis Ende November sollen an mehreren Stellen sogenannte Schneerechen gebaut werden. Die Fertigstellung der 380-kV-Leitung dauert noch bis Ende 2019.