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Digitale Unterschrift im Aufwind
Aus Espresso vom 20.05.2020. Bild: Colourbox/Collage SRF
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Homeoffice Digitale Unterschrift im Aufwind

Unternehmen entdecken während der Krise die digitale Signatur. Was das bringt und was es dazu braucht.

Dokumente unterschreiben im Homeoffice ist eine mühsame Angelegenheit: die Bestellung oder den Spesenrapport ausdrucken, unterschreiben, zur Post gehen – und dann muss die Empfängerin vielleicht ebenfalls unterschreiben und das Papier zurücksenden.

Nachfrage nach digitaler Identität boomt

Viele KMUs hätten deshalb in den letzten zwei Monaten nach einer einfachen Lösung gesucht und seien auf die digitale Unterschrift gestossen, sagt Kira Leuthold vom Zürcher Startup Skribble, einem Anbieter von Software für digitale Unterschriften. Auch Armin Schädeli, Mediensprecher bei der Swisscom, bestätigt die erhöhte Nachfrage nach digitalen Unterschriften: Sie habe sich seit Januar mindestens verdoppelt. Viele Unternehmen haben gemerkt, dass ihre Prozesse damit schneller und günstiger werden.

Voraussetzung für eine digitale Signatur ist der digitale Nachweis der Identität. Das funktioniert zum Beispiel mit der «Swiss ID», die von der Swiss Sign Group herausgegeben wird. CEO Markus Naef stellt ebenfalls einen Trend nach oben fest: «Gegenwärtig bestellen 2’500 Leute pro Tag eine Swiss ID, 50 Prozent mehr als vor der Krise.»

Wie sicher ist eine digitale Unterschrift?

Sehr sicher. Kommt dazu: digitale Signaturen leisten mehr als die herkömmliche Unterschrift. Sie sind gleichzeitig auch ein Siegel, das sicherstellt, dass niemand am unterzeichneten Dokument etwas abändern kann. Die Unterschrift wäre sonst nicht mehr gültig.

Unterschrift ist nicht gleich Unterschrift

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Das Gesetz unterscheidet drei Stufen der digitalen Unterschrift:

  • Einfache Signatur: Die Identität wird nicht überprüft. Die Signatur beweist bloss, dass nach der Unterzeichnung das Dokument nicht mehr verändert wurde.
  • Fortgeschrittene Signatur: Der Unterzeichnende muss mit einem Zertifikat identifizierbar sein. Viele Verträge kann man in der Schweiz so rechtsgültig signieren.
  • Qualifizierte Signatur: Die qualifizierte Signatur ist rechtlich der Unterschrift von Hand gleichgestellt.

    Nur anerkannte Anbieter dürfen das dazu notwendige Zertifikat ausstellen. In der Schweiz sind das die Swiss Sign Group, Swisscom Trust Services, Quovadis und das Bundesamt für Informatik.

Wer digital unterschreiben will, braucht neben einem Zertifikat deswegen auch Software. Das kann schnell ins Geld gehen: Bei Adobe ist der Dienst ab 12 Franken pro Monat erhältlich. Bei Skribble können Privatanwender zweimal pro Monat gratis unterschreiben, danach kostet eine Unterschrift 2.50 Franken.

Unterschreiben mit wenigen Klicks

Die meisten Verträge, mit denen ein Konsument konfrontiert wird, etwa Miet- oder Arbeitsverträge, entstünden im Austausch mit einer Firma, meint Kira Leuthold: «Der Konsument erhält dann einfach per E-Mail eine Einladung zum Signieren und erledigt das mit ein paar Klicks.» Die Initiative geht von der Firma aus, sie trägt die Kosten und profitiert von der Produktivitätssteigerung.

Das Softwareangebot für Firmen ist gross. Wichtig im professionellen Umfeld ist, ob die Lösung mit den Schweizer Anbietern von Zertifikaten der höchsten Sicherheitsstufe zusammenarbeitet. Informationen dazu findet man auf deren Webseiten.

Zusätzlich ist auch zu beachten: Bei vielen Diensten muss man der Anwender das Dokument auf den Server des Anbieters hochladen. Deswegen ist ein Blick in die Datenschutzbestimmungen auf jeden Fall angebracht.

Espresso, 20.05.20, 08:13 Uhr

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