Die Behörden in den beiden Basel hatten diese Woche die schwierige Entscheidung zu treffen, ob die Schulen am Montag nach den Ferien wie gewohnt starten oder zubleiben. Seit Donnerstag steht fest: Die Schülerinnen und Schüler gehen normal zur Schule.
Auffallend war, wie unterschiedlich die Regierungen aus Stadt und Land diesen Entscheid kommunizierten. Der Basler Erziehungsdirektor Conradin Cramer nahm an einer Medienkonferenz Stellung und gab zahlreiche Interviews. Ganz anders die Baselbieter Bildungsdirektorin Monica Gschwind. Sie äusserte sich nicht zum Entscheid.
Nun ist klar, weshalb sie sich nicht geäussert hat. Monica Gschwind war bis am Donnerstagabend gar nicht in der Region Basel, sondern in den Ferien. Sie reiste am letzten Sonntag ins Südtirol.
Unterschiedliche Kommunikation
Das zeigt, dass die Baselbieter Regierung in Zeiten des Corona-Virus ganz anders funktioniert und auch kommuniziert als jene des Stadtkantons. Im Baselbiet glaubt man: Es brauche keine Regierungsrätin, die an einer Medienkonferenz über den Schulstart informiere. Sie könne daher in den Ferien bleiben. Die wichtigsten Informationen könne man auch via Medienmitteilung an die Leute bringen. Und wenn die Medien dann doch noch eine Frage haben, dann könne auch der Chefbeamte oder die Mediensprecherin Auskunft geben.
Monica Gschwind selber ist nun zurück aus den Ferien und sagt zu dieser Kommunikationsstrategie: «Wir haben keinen Anlass gesehen, eine Medienkonferenz abzuhalten. Wir haben aber unsere Schulleitungen und die Eltern sehr gut schriftlich informiert und bereits seit letzter Woche täglich die Schulbeteiligten auf dem Laufenden gehalten.»
Haben die Basler übertrieben?
Man kann tatsächlich die Meinung vertreten, dass es keine Medienkonferenz brauchte. Vielleicht übertreibt ja im Nachbarkanton Basel-Stadt die Regierung mit ihren vielen Medienkonferenzen. Vielleicht war es auch übertrieben, dass einzelne Basler Regierungsräte wegen des Corona-Virus ihre Ferien abbrachen oder auf sie verzichteten.
Man kann das aber auch anders sehen und die Meinung vertreten: Krisenkommunikation ist Chefsache und darum hätte Monica Gschwind der Öffentlichkeit erklären müssen, warum die Schulen am Montag öffnen.
Sicher ist: Für Monica Gschwind haben ihre Ferien unangenehme Konsequenzen. Ganz Italien gilt seit heute für das Bundesamt für Gesundheit als Risikogebiet. Um ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen, bleibt die Regierungsrätin daher die kommenden zwei Wochen zuhause - im Home Office.