In Riedholz steht seit dieser Bienen-Saison im Frühjahr 2018 eines der modernsten Bienenhäuser Europas. Es befindet sich beim Bildungszentrum Wallierhof, wo unter anderem auch Imker ausgebildet werden. Im neuen Bienenhaus können sie optimale Zuchtmethoden entwickeln.
Im modernen Bienenhaus im Wallierhof leben 24 Bienen-Völker mit aktuell rund 300'000 Bienen. Im Hochsommer schwirrten laut Strub sogar etwa eine Million Bienen im Wallierhof herum.
Verantwortlich für das moderne Bienenhaus ist Marcel Strub. Er ist Leiter der Fachstelle Bienen am Wallierhof und als Bieneninspektor zuständig für die Kantone Basel-Land, Basel-Stadt und Solothurn. In diesen drei Kantonen betreut Strub über 1200 Imkerinnen und Imker. Als Bieneninspektor ist er sozusagen ein Tierarzt für Bienen.
Am Bettag, also am 16. September, endet die Saison für Imker. Bis dahin sollten die Bienenzüchter ihre Bienen-Völker so vorbereitet haben, dass sie überwintern können, erklärt Marcel Strub. Er blickt auf eine besonders erfolgreiche Honig-Saison im Wallierhof zurück. «Der heisse Sommer bot über lange Zeit optimale Bedingungen für die Bienen», so Strub.
Die Bienen würden sich im grossen neuen Bienenhaus sehr wohl fühlen sagt Marcel Strub und verweist auf die Ernte. «Es gibt in diesem Jahr aussergewöhnlich viel Honig.» Ein Grund dafür sei auch, dass die Temperaturen im neuen Bienenhaus nicht über 35 Grad gestiegen seien. Es sei also nicht zu heiss für die Bienen. Im alten Bienenhaus war es an heissen Sommertagen manchmal über 40 Grad, weiss Strub.
Weil die grosse Fensterfront mit Lamellen ausgestattet ist, wird das moderne Bienenhaus gut durchlüftet. Das Bienenhaus ist nicht per se für die Bienen so gross gebaut, sondern vor allem für die Menschen. «Wir bilden hier Nachwuchs-Imker aus, dafür sind die Platzverhältnisse optimal», sagt Strub.
Auch das viele Licht sei ein grosser Vorteil für die Imker. Normalerweise ist es in Bienenhäusern dunkel, so dass man kaum erkennt ob die Waben von Schädlingen befallen sind oder nicht.
Zum Bienenhaus gehört ebenfalls ein begehbarer Kühlraum. Hier überwintern Bienen und Waben bei unter 10 Grad, so dass sich keine Schädlinge ausbreiten können. Aktuell lagern in den Kesseln des Kühlraums auch über 500 Kilo Honig.
Nicht nur Marcel Strub, auch Wallierhof-Direktor Jonas Zürcher freut sich über das moderne Bienenhaus. Es sei wichtig, dass die Landwirte, die im Wallierhof ausgebildet werden, den Zusammenhang zwischen den Bienen und der Landwirtschaft verstehen, sagt Zürcher. «Ohne Bienen, keine Ernte.»