Die Entwicklung war enorm: Anfangs des 20. Jahrhunderts stieg die Zuger Firma Landis & Gyr zum Weltkonzern auf. Die Firmengründer erkannten rechtzeitig, dass mit der aufkommenden Elektrifizierung Stromzähler zu einem gefragten Gut werden. Um 1970 hatte das Unternehmen alleine in Zug über 5000 Beschäftigte. Es gab aber auch Tiefschläge. Diese wechselvolle Geschichte soll jetzt in einer Ausstellung sichtbar gemacht werden. Dafür setzt sich der Verein «Industriepfad Lorze» ein.
Landis & Gyr sammelte während den über 100 Jahren Firmengeschichte mehr als 1500 Stromzähler - auch solche von Konkurrenten. Diese Sammlung hat die heutige Konzernleitung dem Verein «Industriepfad Lorze» übergeben. In Neuheim, im sogenannten «Zuger Depot für Technikgeschichte» sollen diese jetzt ausgestellt werden. Der Verein ist momentan daran, ein entsprechendes Ausstellungs-Konzept zu erarbeiten.
Die Ausstellung soll laut Vereinspräsident Ueli Straub, anlässlich des 25-Jahr-Jubiläums des Vereins «Industriepfad Lorze» im Jahr 2020 fertig sein. Jetzt schon sichtbar ist die Geschichte von Landis & Gyr in der Stadt Zug selber - anhand der Architektur.
Industriegelände ein eigentliches Freilichtmuseum
Der ehemalige Zuger Denkmalpfleger und Direktor des Historischen Museums Luzern, Heinz Horat, hat kürzlich das Buch «Die Fabrik in der Stadt» verfasst. Eindrücklich zeigt er darin auf, wie Landis & Gyr die Stadt geprägt hat und noch heute prägt. Auch wenn auf dem damaligen Firmengelände heute unzählige andere Unternehmen ansässig sind, sind die Spuren von Landis & Gyr noch heute sichtbar.
Ein Beispiel hierfür ist der alte Bahnhof auf dem Firmengelände. Hier fuhren früher Züge ein und aus und transportierten Güter für das Unternehmen. Ein paar wenige Schritte weiter befindet man sich in einer ganz anderen Welt: Für Arbeiter wurde in Gehdistanz die sogenannte «Gartenstadt» erstellt, ein noch heute beliebtes Quartier mit Dorfcharakter - mitten in der Stadt.
Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr