SRF News: Unter den Gewinnern des Innerschweizer Filmpreises befinden sich grosse Produktionen wie «Gotthard», «Heidi» oder «Das Mädchen vom Änziloch» – brauchen diese Filme überhaupt noch finanzielle Unterstützung?
Nino Froelicher, Projektverantwortlicher der Albert Koechlin Stiftung: Selbstverständlich. Einerseits haben Produktionsfirmen einen enorm hohen Stellenwert und brauchen ebenfalls eine Unterstützung. Andererseits ist der finanzielle Aufwand für einen Film kein Kriterium bei der Prämierung – jeder Film wird von unserer Jury an seinem Anspruch gemessen.
Hart könnte man aber auch formulieren: Ausser den grossen Produktionen gibt es in der Region nichts Auszeichnungswürdiges mehr, die jungen Filmemacher ziehen weg in fruchtbarere Städte.
Die Rahmenbedingungen in der Innerschweiz sind nicht gut, das ist so. Im schweizweiten Vergleich werden für unsere Region am wenigsten Gelder gesprochen. Wir von der Albert Koechlin Stiftung haben deshalb entschieden, das regionale Filmschaffen mit zwei Wettbewerben (bereits 2015 wurde ein Nachwuchs-Kurzfilmwettbewerb lanciert) zu fördern. Damit soll das kulturelle Leben in den Kantonen gefördert werden ohne aber die Gelder der Kantone zu konkurrenzieren, die auf jeden Fall weiter – und stärker – fliessen sollen.
Wir sind zudem überzeugt, dass ein solcher Preis dem lokalen Filmschaffen hilft und zeigt, welches Potential in unserer Region steckt.
Der Innerschweizer Filmpreis geht dieses Jahr zum ersten Mal über die Bühne. Was soll sich mit seiner Hilfe verändern?
Wir wollen uns als Stiftung nicht einmischen oder politisch positionieren. Ich denke, es ist Aufgabe der Filmschaffenden zusammen mit den kantonalen Vertretungen an der Zukunft des Innerschweizer Films zu arbeiten.
Regionaljournal Zentralschweiz, 17.30 Uhr