Nach den schweren Unwettern in Sardinien haben rund 2300 Menschen die Nacht in Turnhallen, Schulen oder bei Freunden verbracht. Etwa 400 konnten aber wieder in ihre Wohnungen zurückkehren, wie der Zivilschutz erklärte.
Das Tiefdruckgebiet «Cleopatra» entlud sich am Montag über Sardinien. Sintflutartige Regenfälle haben Strassen überschwemmt, Brücken weggerissen und Häuser überflutet. Mindestens 16 Menschen kamen ums Leben. Am schwersten traf «Cleopatra» die Stadt Olbia im Norden der Insel. Inzwischen hat sich das Wetter wieder beruhigt, aber es sind bereits weitere Regenfälle angesagt. Sie könnten die Lage auf der italienischen Insel verschärfen, warnte der Zivilschutz.
«Das ist eine unvorstellbare Tragödie», erklärte der italienische Regierungschef Enrico Letta am Dienstag. Er kündigte Soforthilfe in der Höhe von 20 Millionen Euro an. Am Abend traf er in Olbia ein, wo er erklärte, die 20 Millionen Euro seien nur ein erster Schritt, um aus der akuten Notsituation herauszukommen. Später werde es um den Wiederaufbau gehen.
Unwetterserie ging diese Nacht weiter
Unwetter sorgten in der Nacht zum Mittwoch auch in anderen
Teilen Italiens für Überschwemmungen. Besonders betroffen sind Medienberichten zufolge Latium, Apulien und Kalabrien.
Allein in der Hauptstadt der süditalienischen Region Kalabrien, Catanzaro, liegen die Schäden nach ersten Schätzungen der Kommune bei etwa zehn Millionen Euro. In Venedig wurde laut Nachrichtenagentur Ansa das fünfte Hochwasser des Jahres registriert.
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Bild 1 von 6. Die Strassen in der Stadt Uras auf Sardinien sind zu Flüssen geworden. Die Wasserpegel erreichen nach dem Unwetter auf Sardinien eine Höhe von bis zu drei Metern. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 6. Aus den Strassen auf Sardinien wurden reissende Flüsse. Nach dem «Jahrtausendhochwasser» soll der Zyklon «Cleopatra» noch mehr Regen auf die Insel bringen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 6. Auf dem offenen Meer im Golf von Cagliari wird die Wucht des Zyklons «Cleopatra» sichtbar. Der wuchtige Sturm hat ganze Teile von Sardinien überschwemmt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 6. Ein grosser Teil der rund 55'000 Einwohner zählenden Stadt Olbia steht unter Wasser. Hunderte Menschen mussten nach den Überschwemmungen ihre Wohnungen verlassen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 6. Der Sturm hat Vorgärten und ganze Wohnungen überflutet. Stark getroffen wurde die Stadt Olbia, im Nordosten der Insel. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 6. Kein Durchkommen mehr: Durch den heftigen Sturm und den folgenden Überschwemmungen wurden ganze Ortsteile von Sardinien von der Aussenwelt abgeschnitten. Lastwagen, Autos und auch Züge blieben auf verschiedenen Strecken stecken. Bildquelle: Keystone.