Mehrere Gasexplosionen haben mindestens 25 Menschen in Taiwan in den Tod gerissen. Mehr als 270 weitere wurden gegen Mitternacht in der Hafenstadt Kaohsiung verletzt, wie Taiwans Nachrichtenagentur CNA berichtete. Bilder zeigen aufgerissene Strassen und zertrümmerte Gebäude. Die Behörden befürchten weitere Opfer.
Aufnahmen aus dem betroffenen Cianjhen District zeigen ein Bild der Zerstörung. Die Wucht der Explosionen war so stark, dass sie Menschen und Autos auf bis zu drei Stockwerke hohe Häuser schleuderte. Augenzeugen sagten CNA, dass die Detonationen Motorräder und Autos mit ihren Fahrern bei voller Geschwindigkeit von der Fahrbahn warfen. Selbst Feuerwehrautos flogen durch die Luft.
Tausende Feuerwehrleute und Soldaten eilten in die Gegend, um den Rettungseinsatz zu unterstützen. Die Lage sei noch nicht komplett unter Kontrolle, warnten Behördenvertreter. Die Temperatur in einem Gaslager in der Nähe sei weiterhin erhöht. Zehntausende Menschen sind von Gas und Strom abgeschnitten. Das Viertel liegt in der Nähe eines internationalen Flughafens und ist eine Mischung aus Wohn- und Industriegebiet.
Feuerwehr musste tatenlos zusehen
Die Behörden leiteten Untersuchungen zum Hintergrund des Unglücks ein. Der Bürgermeister sagte, in dem betroffenen Stadtteil verliefen viele Leitungen von Petrochemie-Unternehmen. Die Firmen hätten Pipelines entlang der Kanalisation gebaut. Die Unternehmen wiesen eine Verantwortung für das Unglück zurück. Bislang gebe es keine Belege, dass ihre Pipelines in das Unglück verwickelt seien.
Der taiwanesische Wirtschaftsminister und aktuelle Rettungsleiter Chang Chia-juch vermutete, dass Propan aus den Leitungen im Boden ausgetreten war. Dieses habe sich entzündet und das Inferno angerichtet. Deshalb habe das Feuer nicht sofort mit Wasser gelöscht werden können. Die Feuerwehr habe warten müssen, bis das Gas abgebrannt war.