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International 4,4 Millionen für Geiseln der US-Botschaft

Radikale iranische Studenten hatten im Jahr 1979 amerikanische Bürger in der US-Botschaft als Geiseln genommen. Diese erhalten jetzt eine Entschädigung.

36 Jahre ist es her, dass radikale Studenten im Iran 53 Amerikaner in der US-Botschaft als Geiseln nahmen. Nun erhalten die Opfer zu später Stunde doch noch eine Entschädigung: Jeder Betroffene oder die Hinterbliebenen erhalten für jeden der 444 Tage in Geiselhaft 10'000 Dollar und damit bis zu 4,4 Millionen Dollar.

Die Bestimmung ist im neuen Ausgabengesetz enthalten, den der US-Kongress am Freitag verabschiedet hatte. Das bestätigte der Opferanwalt Thomas Lankford.

Geld für Opfer von Terroranschlägen

Im Passus wird unter anderem der Entschädigungsfonds für die Opfer der Terroranschläge vom 11. September 2001 verlängert. Zudem wird ein neues Entschädigungsprogramm aufgelegt für die Opfer der Anschläge gegen die US-Botschaften in Kenia und Tansania im Jahr 1998, der Anschläge auf die US-Botschaft und den US-Stützpunkt 1983 in Beirut sowie für die Opfer der Geiselnahme in Teheran.

Menschen steigen aus einem Flugzeug aus
Legende: Die ersten drei Geiseln kamen kurz nach ihrer Festnahme wieder frei; die meisten jedoch blieben lange in Gefangenschaft. Keystone

Radikale iranische Studenten hatten Anfang November 1979 die US-Botschaft in Teheran gestürmt und Dutzende US-Diplomaten und -Bürger als Geiseln genommen. Ein Grossteil von ihnen kam erst im Januar 1981 wieder frei. Die Geiselnahme hatte zum endgültigen Bruch der Beziehungen zwischen den USA und dem Iran geführt, die bereits seit der Islamischen Revolution angespannt gewesen waren.

Aus Strafzahlungen finanziert

Seit ihrer Freilassung kämpften die ehemaligen Opfer vergeblich um eine Entschädigung. «Es war ein langer und mühsamer Kampf», sagte Anwalt Lankford, der fast alle Betroffenen vertritt. «Ich hätte mir nie träumen lassen, als ich mich 1999 in dem Fall engagierte, dass ich 16 Jahre damit befasst sein würde».

Finanziert werden die Entschädigungen durch Strafzahlungen von Unternehmen, die unter Bruch der US-Sanktionen in illegale Geschäfte mit dem Iran, Nordkorea, Syrien und anderen Staaten verwickelt waren. Nach Einschätzung des Anwalts könnte es aber noch Jahre dauern, bis das US-Justizministerium das Geld auszahlt.

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