Schottlands Ministerpräsident Alex Salmond hat nach dem verlorenen Referendum zur Unabhängigkeit seinen Rücktritt angekündigt. Er kandidiere auf dem Parteitag seiner Nationalpartei SNP Mitte November nicht mehr für das Amt des Parteichefs, sagte der 59-Jährige.
Der oder die neue Parteivorsitzende solle dann auch sein Amt als Ministerpräsident übernehmen.
Auch Wahlkampf 2015 steht an
Der neue Parteichef müsse die SNP auch in den Wahlkampf für die Wahl eines neuen Regionalparlamentes im Frühjahr 2016 führen, sagte Salmond. «Wir haben eine aufregende Situation, die eine neue Führung erfordert.»
Salmond ist seit 2007 «Erster Minister» Schottlands, zunächst an der Spitze einer Koalitionsregierung mit der Labour-Partei. 2011 errang er mit seiner sozialdemokratisch orientierten SNP die absolute Mehrheit.
Klug, schlitzohrig und strategisch brillant, so beschreiben Medien und Parteifreunde ihn. Salmond kann reden und hat Witz. Der leicht untersetzte 59-Jährige mit der hohen Stirn gilt aber auch als Polterer. Wie bei vielen seiner Landsleute schlägt Salmonds Herz für Golf und Pferderennen. Und: Die Unabhängigkeit von Grossbritannien war Salmonds grosse politische Vision.
Ganz zurückziehen will Salmond sich nicht, als Abgeordneter im Regionalparlament will er weiter Politik machen – die erste Reihe aber anderen überlassen. «Meine Zeit als Anführer ist fast vorbei», sagte er mit leicht geröteten Augen. «Aber für Schottland geht die Kampagne weiter. Und der Traum stirbt nie.»