Das politische Klima in Südostasien scheint sich gewandelt zu haben. Immer mehr Staaten lehnen sich gegen den Riesen China auf. Singapurs Premierminister Lee Hsien Loong spricht von Spannungen, die ausser Kontrolle geraten könnten. Auslöser der ungewöhnlich scharfen Kritik sind Chinas Territorialansprüche im Südchinesischen Meer.
Breite Allianz gegen China
Der Premier des Insel- und Stadtstaats fragt sich, ob China wirklich als wohlwollender Nachbar wahrgenommen werden möchte. Zumal es immer offenkundiger danach trachtet, seinen Einfluss rücksichtslos auszudehnen.
Malaysias Verteidigungsminister geht noch einen Schritt weiter und spricht von möglichen verheerenden Folgen der aktuellen Konflikte um Inselgruppen und Hoheitszonen auf See.
Ungeachtet der wichtigen Wirtschaftsbeziehungen mit China hat Peking offenbar den Bogen überspannt. Immer häufiger wird die Politik Chinas kritisiert und die Allianz scheint grösser zu werden.
Wie ernst meinen es die USA?
Rückendeckung bekommen die Staaten von den USA. Verteidigungsminister Chuck Hagel nutzte die Konferenz für eine Warnung an die Adresse Pekings, jegliches Vormachtstreben in der Region zu unterlassen. Die USA würden nicht wegsehen, «wenn die fundamentalen Prinzipien der internationalen Ordnung herausgefordert werden», betonte der Minister.
Auch der japanische Verteidigungsminister Itsunori Onodera konstatierte eine zunehmend schwierige Sicherheitslage in der Region.
Ob den harschen Worten im Ernstfall auch Taten folgen würden, sind sich die Experten allerdings nicht sicher. Zumal China sämtliche Vorwürfe zurückwies.