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Bild 1 von 6. Frankreich hat von 1966 bis 1996 um die 200 Atomtests in der Südsee durchgeführt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 6. Das Meer vor Mururoa schäumt nach einem unterirdischen Atomtest. Insgesamt gab es rund 150 unterirdische Tests. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 6. Die Atomtests stiessen vor allem in der Pazifikregion auf scharfe Kritik. Bildquelle: Reuters.
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Bild 4 von 6. Chirac hatte 2003 unter Berufung auf eine Studie der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) von 1998 beteuert, die Atomtests würden die Gesundheit «weder auf kurze noch auf lange Sicht» beeinträchtigen. Bildquelle: Reuters.
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Bild 5 von 6. Weil Greenpeace gegen französische Atomtests protestierte, schickte Frankreich damals Geheimagenten und versenkte das Schiff im Hafen von Auckland. Der Anschlag belastete die Beziehungen zwischen Frankreich und Neuseeland über Jahre schwer. Bildquelle: Reuters.
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Bild 6 von 6. Seit dem Ende der Tests ist das Mururoa-Atoll ein Sperrgebiet. Bildquelle: Reuters.
Frankreich hat die «Auswirkungen» seiner Atomtests in Französisch-Polynesien anerkannt. In einer Rede in der Hauptstadt Papeete sagte Präsident François Hollande, die Tests zwischen 1966 und 1996 hätten einen Einfluss auf die Umwelt und gesundheitliche Folgen gehabt.
Die Bewohner von Französisch-Polynesien klagen seit Jahren über gesundheitliche Folgen wie Leukämie und andere Krebsarten. Das Verteidigungsministerium listet mehr als ein Dutzend Zwischenfälle während der Atomwaffentests auf, bei denen Radioaktivität freigesetzt wurde.
Die Behandlung der Forderungen der Opfer würden überprüft, versprach Hollande. Er wolle einen Strich unter das Nuklear-Kapitel ziehen.
Die Behörden des Überseegebiets kritisieren, das sogenannte «Morin-Gesetz» aus dem Jahr 2010 werde zu zögerlich angewandt. Darin ist die Entschädigung für jene geregelt, welche wegen der Nukleartest gesundheitliche Schäden erlitten haben. Bis heute hätten bloss 19 Personen davon profitiert, darunter seien nur fünf Polynesier.
Keine Entschuldigung
Die Umweltbelastung, die durch die Versuche entstand, soll mit radiologischen Messung auf den Atollen und Lagunen bei Mururoa und Fangataufa weiter untersucht werden. Zudem soll ein Kredit über 5,86 Millionen Euro freigegeben werden. Nutzniesserin ist die Onkologieabteilung des örtlichen Spitals.
Weiter wies Hollande darauf hin, dass Rückstellungen zur Wiedergutmachung der «Nuklear-Schuld» über 90 Millionen Euro getätigt würden für den wirtschaftlichen Verlust, den das Überseegebiet gegen Ende der Atomtests erlitten habe. Eine Entschuldigung für das Vorgehen Frankreichs sprach der Präsident bei seinem Besuch allerdings nicht aus. Eine solche hatten verschiedene Kreise gefordert.