International - Ban Ki-Moon – seine Erfolge, sein Scheitern
Nach zwei Amtszeiten ist Schluss: Ende Jahr tritt Ban Ki-Moon ab. Zwar beteuert der 72-Jährige, er werde bis zum Silvesterabend hart arbeiten. Doch seine letzten grossen Auftritte hat er bereits diese Woche während der UNO-Generaldebatte. Die durchzogene Bilanz seines 10-jährigen Engagements.
Für kein anderes Thema hat sich Ban Ki-Moon derart ins Zeug gelegt wie für einen weltweit verbindlichen UNO-Klimavertrag. Er reiste nach Spitzbergen, um im Polareis auf das Problem der Erderwärmung aufmerksam zu machen. Er marschierte an Demonstrationen mit. Er trommelte immer wieder die Staatschefs zu Klimagipfeln zusammen. Kurz: Er liess nicht locker. Und heimste mit der Einigung von Paris Ende 2015 den grössten Erfolg seiner Amtszeit ein.
Die Nachhaltigkeitsziele:
Zunächst schien es so, als würden die früheren UNO-Millenniumsziele einfach sang- und klanglos auslaufen. Obschon gar noch nicht alle erreicht wurden. Ban Ki-Moon sorgte dafür, dass sich die UNO neue, noch ehrgeizigere Ziele vornahm, die Nachhaltigkeitsziele. Bis zum Jahr 2030 sollen sie erreicht sein. Werden sie wohl nicht – aber sie geben zumindest wichtige Impulse, sie halten die UNO und die Regierungen ihrer Mitgliedstaaten auf Trab. Vor einem Jahr wurden sie in New York verabschiedet. Nicht zuletzt dank Ban Ki-Moon.
Sexuelle Übergriffe durch Blauhelme:
Seit Jahrzehnten ein Problem, das die UNO viel zu lange vernachlässigte, ja tabuisierte. Ban Ki-Moon ging in die Offensive, wenigstens ein bisschen. Unermüdlich beharrt er auf einer Null-Toleranz-Politik, setzte auch mal einen verantwortlichen Kommandanten ab, droht, Länder zu «outen», deren Soldaten Missbräuche verüben. Er drängt darauf, dass die Entsenderstaaten die Täter bestrafen – die UNO selber kann das nicht. Allerdings: Das Problem besteht weiter. Ban Ki-Moons Engagement trug nur zum Teil Früchte.
Da ist Ban Ki-Moon gescheitert:
Das Gesicht der UNO:
Ban Ki-Moon gilt als tüchtig, vorsichtig und korrekt. Aber es fehlt ihm völlig das Charisma seines Vorgängers Kofi Annan. Seine Reden sind inhaltlich oft gut. Doch er versiebt alles mit seinem hölzernen Auftreten, seiner Leichenbittermiene, seinem holprigen Englisch. Er hat es nicht verstanden, der UNO wirklich ein Gesicht und eine Stimme zu geben. Beides bräuchte sie dringend, um ihre Bedeutung zu behalten in einer immer chaotischeren, gewalterschütterten Welt. Auch nach innen, bei den zehntausenden von UNO-Mitarbeitern, vermochte er kein Feuer zu entfachen.
Die UNO-Reform:
Dass die UNO dringend reformbedürftig ist, ist ein Gemeinplatz. Vor allem das mächtigste Gremium, der Sicherheitsrat, spiegelt die Welt von 1945 und nicht die Welt von heute. Das Gewicht der fünf UNO-Vetomächte ist viel zu gross. Ban Ki-Moon hat sich zwar immer wieder für Reformen ausgesprochen. Doch wirklich für sie gekämpft hat er nicht. Er betont, wichtige Neuerungen müssten von den UNO-Mitgliedsländern ausgehen. Ohne sie, vor allem ohne die Grossmächte, sei da wenig zu machen. Damit hat er nicht Unrecht.
Das Management:
Die UNO ist ein komplexer Laden, der schwierig zu führen ist. Dem blassen Ban Ki-Moon traute man zu, hier aufzuräumen, die UNO effizienter zu machen. Zumal das seine Vorgänger, auch Kofi Annan, sträflich vernachlässigt hatten. Doch der Südkoreaner erwies sich nicht als guter Manager. Was die inneren Strukturen und Abläufe betrifft, steht die UNO heute nicht besser da als bei Bans Amtsantritt. Ausnahme: Bei der humanitären und der Entwicklungshilfe kooperiert die UNO inzwischen weitaus besser mit Nichtregierungsorganisationen als früher.
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Aus 'Tagesschau' vom 19.09.2016 (Link zur Sendung),
19:30 Uhr
«Migration als Chance»
Aus Tagesschau(Link zur Sendung) vom 19.09.2016,
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