- Beim Flugzeugabsturz in Kolumbien überlebten 6 Passagiere das Unglück, 71 starben. 4 Personen traten den Flug nicht an. Das teilt die kolumbianische Polizei mit.
- An Bord war das brasilianische Erstliga-Fussballteam Chapecoense.
- Die beiden Blackboxes des Flugzeugs sind gefunden worden. Der Grund für den Absturz ist offen.
- Brasiliens Staatspräsident Temer hat eine dreitägige Staatstrauer angegordnet.
- Fifa-Präsident Gianni Infantino spricht sein Bedauern über den Flugzeugabsturz aus.
Rettungskräfte sind inzwischen zur schwer zugänglichen Unglücksstelle am Berg El Gordo bei La Union vorgedrungen. Die Gegend sei wegen Nebels nur auf dem Landweg zu erreichen. Die Rettungskräfte konnten sechs Überlebende bergen. Unter den Geretteten befinden sich drei Fussballspieler des Vereins, zwei Crew-Mitglieder und ein Journalist. Gemäss kolumbianischer Polizei verstarben die restlichen 71 Passagiere.
Absturzursache ist unklar
Bevor die Maschine gegen 22 Uhr Ortszeit vom Radar verschwand, haben die Piloten offenbar Probleme mit der Elektronik gemeldet. Das teilte die Flughafenbehörde von Medellín mit. «Wir wissen noch nicht, ob dem Flugzeug das Benzin ausgegangen ist, es einen technischen Defekt gab oder ob das schlechte Wetter die Ursache war», sagte Elkin Ospina, Bürgermeister von La Ceja.
Bei der verunglückten Maschine handelt es sich um eine Avro RJ der bolivianischen Fluggesellschaft Lamia. Nach dem Absturz wurden die beiden Blackboxes des Flugzeugs gefunden, wie das kolumbianische Transportministerium gemäss Medienberichten mitteilte. Beide Blackboxes seien in gutem Zustand. Man hoffe, dass damit die Absturzursache festgestellt werden könne.
Erstliga-Team Chapecoense an Bord
In der Charter-Maschine reiste das brasilianische Erstliga-Fussballteam Chapecoense, das am Mittwoch in Medellín das erste Spiel der Finalrunde des Südamerika-Cups gegen Atlético Medellín austragen sollte. «Möge Gott bei unseren Athleten, Journalisten und anderen Gästen sein, die mit der Delegation reisten», schreibt der Club.
Der südamerikanische Kontinentalverband hat mittlerweile sämtliche aktuell vorgesehenen Wettbewerbsspiele und im Zusammenhang stehende Aktivitäten abgesagt. Auch Fifa-Präsident Gianni Infantino hat sein Bedauern über den Flugzeugabsturz zum Ausdruck gebracht: «Das ist ein sehr trauriger Tag für den Fussball», liess der Walliser in einem Statement verlauten. Und weiter: «Während dieser schwierigen Zeiten sind unsere Gedanken bei den Opfern, deren Familien und Freunden».
Chapecoense ist ein Verein aus Chapecó im südbrasilianischem Bundesstaat Santa Catarina, der erst 2014 in die Erste Liga Brasiliens aufgestiegen ist. Das Fussballteam war über Santa Cruz de la Sierra in Bolivien nach Kolumbien geflogen.