- Der Brexit ist Tatsache: 51,9 Prozent der Briten haben für den EU-Austritt gestimmt.
- Premier David Cameron hat seinen Rücktritt per Oktober angekündigt.
- Bundespräsident Schneider-Ammann sieht Lösungssuche mit EU weiter erschwert.
- Die Schweizer Börse startete mit einem Minus von 5,3 Prozent, erholte sich jedoch im Verlaufe des Tages wieder etwas.
- Hier geht's zum Abstimmungsresultat in der Infografik.
Der Ticker ist abgeschlossen
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21:50
Das war der Tag, an dem der Brexit feststand
Ein historischer Tag für Europa neigt dem Ende zu. Die Berichterstattung im Live-Ticker beenden wir hiermit und bedanken uns für Ihre Aufmerksamkeit! Eine Zusammenfassung der Ereingisse des Tages finden Sie hier.
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21:45
Was bedeutet der Brexit für die Schweiz? Diskutieren Sie mit!
Um 22:25 Uhr sind die Auswirkungen des Brexit auf die Schweiz das Thema der «Arena».
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21:24
Calmy-Rey kritisiert die EU scharf
Im Referendum hätten sich zwei unterschiedliche Visionen von Europa ausgedrückt, analysiert die ehemalige Schweizer Aussenministerin Micheline Calmy-Rey in der «Arena»-Sondersendung. Eine, die auf nationale Interessen fokussiere und eine der Integration mit mehr Solidarität, beispielsweise in der Flüchtlingskrise, und mehr gemeinsamer Politik:
«Die EU kann gewinnen, wenn sie die Lehren zieht aus der heutigen Abstimmung. Das heisst, sie muss diese beiden Visionen klären und vielleicht sogar institutionalisieren. Denn sonst droht innerhalb der EU eine Auseinandersetzung. Dann werden auch andere Länder Referenden abhalten wollen, mehr Kontrolle über die Einwanderung fordern oder weniger gemeinschaftliche Entscheidungen fordern.» In den letzten zehn Jahren habe die EU keine Projekte mehr verfolgt und die Krisen sehr schlecht gemanagt. «Die Euro- und die Flüchtlingskrise hat alle Mängel und Schwierigkeiten der EU ans Licht gebracht.»
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20:56
Wirtschaftliche Folgen «längerfristig nicht so dramatisch»
Auch Thomas Straubhaar, Professor für internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Universität Hamburg, erwartet kurzfristig heftige Turbulenzen an den Finanzmärkten. Mittel- und längerfristig halte er die wirtschaftspolitischen Folgen jedoch für nicht derart bedrohlich, wie das aus heutiger Sicht erscheinen mag. Wie sich die europäische Wirtschaftsstruktur verändern wird, hänge entscheidend davon ab, ob das Auseinandergehen in einem Rosenkrieg oder in einer einvernehmlichen partnerschaftlichen Art erfolge.
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20:44
Verheugen geht mit EU-Regierungschefs hart ins Gericht
Der frühere EU-Kommissar Günter Verheugen wirft den europäischen Staats- und Regierungschefs Tatenlosigkeit vor. Sie hätten «die Zeit bisher nicht gefunden, eine wirklich ernsthafte Reform der EU auf den Weg zu bringen», sagte Verheugen dem Mitteldeutschen Rundfunk. Und weiter: «Jetzt müssen sie es. Wenn sie es jetzt nicht tun, dann fliegt uns das ganze Projekt um die Ohren.»
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20:10
Der transatlantische Draht glüht
US-Präsident Barack Obama hat heute nach eigenen Angaben mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel sowie dem britischen Premier David Cameron telefoniert. Die besondere Beziehung zwischen Großbritannien und den USA werde weiterbestehen, sagte Obama.
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20:07
Auch Irland will britische Firmen
Irland sieht gute Chancen, britische Firmen auf die Nachbarinsel zu locken. Entsprechende Gespräche liefen bereits seit Monaten, sagte heute der Chef der staatlichen Investitionsagentur IDA, Martin Shannahan. Dublin konkurriert hier unter
anderem mit Frankfurt und Paris. -
19:57
Sondersendungen zum Brexit
Der Austritt der Briten aus der EU ist heute Abend auch Thema einer «Arena»-Sondersendung. Jonas Projer stellt um 21.00 Uhr die Frage: Überlebt die EU? Gäste der Sendung sind alt Bundesrätin Micheline Calmy-Rey, der Historiker Georg Kreis, die Politikphilosophin Katja Gentinetta und Johannes Hübner, Nationalratsabgeordneter der FPÖ.
Auf dem regulären Sendeplatz um 22.25 Uhr folgt dann eine weitere Live-«Arena», die sich den Folgen der Abstimmung für die Schweiz widmet. Die Sendung «10vor10» kommt heute aus London.
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19:46
Frankreichs Finanzminister lockt britische Firmen
Frankreichs Finanzminister Michel Sapin stellt einen «roten Teppich» für die britischen Banken in Aussicht – eine Anspielung auf einen Satz von Premierminister David Cameron von 2012, der die gleiche Geste für französische Firmen angekündigt hatte. Allerdings hege man keine bösen Absichten gegenüber den Briten, sagt Sapin: «Ich glaube, Großbritannien hat bereits genug politische, wirtschaftliche und finanzielle Probleme.»
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19:08
Ölpreise deutlich gefallen
Der Brexit-Entscheid hat die Ölpreise auf Talfahrt geschickt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August kostete am späten Nachmittag 48,52 US-Dollar. Das waren 2,40 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im August fiel um 2,36 Dollar auf 47,76 Dollar.
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18:42
Was bedeutet der Brexit für die Schweiz?
Der EU-Austritt Grossbritanniens könnte auch die Verhandlungen über die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative beeinflussen. Was Aussenminister Didier Burkhalter dazu sagt sowie weitere Stimmen aus der Schweizer Politik finden Sie hier.
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18:25
Erster EU-Gipfel ohne Grossbritannien am Mittwoch
Die EU-Staats- und Regierungschefs werden am Dienstag vom britischen Premier David Cameron offiziell über den Ausgang des Brexit-Referendums informiert. Dann wird Cameron den zweitägigen Gipfel verlassen. Am Mittwoch werden die verbleibenden 27 Teilnehmer damit zum ersten Mal ohne Grossbritannien tagen. Dies verlautet heute aus Brüssel. Beim Gipfel soll über den Umgang mit dem britischen EU-Austritt beraten werden.
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17:45
SMI schliesst deutlich im Minus
Das Nein der Briten zur EU hat an den internationalen Finanzmärkten zunächst für heftige Verwerfungen gesorgt. Im Verlauf des Tages erholten sich die Kurse aber rasch wieder etwas, auch der Schweizer Leitindex SMI. Er schwankte den Tag über um minus drei Prozent herum. Zum Handelsschluss lag die Schweizer Börse mit 3,44 Prozent im Minus.
Der Preis für das als sicherer Hafen geltende Gold schoss auf bis zu 1358 Dollar je Feinunze (31 Gramm) in die Höhe – ein neuer Höchstwert seit Sommer 2014. Britische Internetnutzer googelten sechsmal häufiger «Gold kaufen» als sonst, wie eine Google-Analyse zeigt.
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17:43
Führt er das Königreich in die neue Ära?
Einer der grossen Sieger des Tages heisst Boris Johnson. Der einstige Londoner Bürgermeister hat mit seinem Engagement einen erheblichen Anteil am Ausgang des Referendums. Und er gilt als einer der Kandidaten, die im Herbst auf den abtretenden Premierminister David Cameron folgen könnten. Ein Portrait des Mannes, der als Kind «Weltkönig» werden wollte, finden Sie hier.
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17:27
Die Stunde der Separatisten
Nicht nur in Schottland, das mit dem heutigen Resultat gleichsam zum Austritt aus der EU gezwungen wird, ist die Stimme der Unabhängigkeitsbewegung heute deutlich hörbar.
Auch der Präsident der Organisation Nationale Katalanische Versammlung erneuerte nach dem Brexit-Entscheid die Forderung nach einer weiteren Volksbefragung zur Unabhängigkeit von Spanien. «Wir sollten furchtlos sagen, dass die Zeit für UNSER Referendum gekommen ist», schrieb Jordi Sanchez auf Twitter.
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17:10
Junckers Brief an britische EU-Funktionäre
1'164 Briten arbeiten für die EU-Kommission. An sie hat sich Präsident Jean-Claude Juncker heute mit einem Brief gewandt. Darin versprach er, alles zu unternehmen, um sie im bevorstehenden schwierigen Prozess zu unterstützen. Sie hätten grossen Anteil am europäischen Projekt.
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16:39
Putin: Russland hat sich nicht in Abstimmung eingemischt
Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Brexit-Entscheidung Grossbritanniens als Protest gegen eine zunehmende Machtfülle der Brüsseler Bürokratie bezeichnet.
«Die Konzentration der Macht ist in den leitenden Strukturen der EU sehr hoch», sagte Putin. Manchen Menschen gefalle dieses «Verwischen von Ländergrenzen», anderen wiederum nicht. In der Entscheidung spiegele sich auch die Unzufriedenheit vieler Briten mit der Zuwanderung sowie in Sicherheitsfragen wider.
Äusserungen des britischen Premierministers David Cameron über ein angebliches Interesse Moskaus an einem EU-Ausstieg Londons entbehrten jeder Grundlage. «Russland hat sich in die Frage eines Brexits nie eingemischt, sich nie darüber geäussert, es hat sie nicht beeinflusst und dies auch nie versucht», sagte Putin.
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16:30
IWF fordert sanften Übergang
Christine Lagarde, die Chefin des Internationale Währungsfonds (IWF), fordert die Verantwortlichen in Grossbritannien und Europa auf, bei der Gestaltung der neuen Wirtschaftsbeziehungen zwischen dem Königreich und der EU nach dem Brexit auf einen sanften Übergang hinzuarbeiten. Sie befürworte die Massnahmen der Bank of England und der EZB, das Bankensystem mit ausreichend Liquidität zu versorgen.
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16:28
Das Schweigen der britischen Fussballer bei der EM
Während sich Grossbritannien demnächst aus der EU verabschiedet sind bei der Fussball-EM in Frankreich noch drei britische Teams dabei. Den historischen Nachrichten aus der Heimat begegnen die Fussballer jedoch mit konsequenter Abwehrhaltung. «Ich weiss nicht genug darüber, um besorgt zu sein. Und ich denke, den anderen geht es genauso», sagte Tottenham-Star Harry Kane stellvertretend für seine Teamkollegen.
Auch Wales-Trainer Chris Coleman schob das Thema am Tag vor dem Achtelfinale gegen Nordirland beiseite. «Noch sind wir in Europa. Über alles andere reden wir, wenn wir zuhause sind».
Ganz anders Three-Lions-Legende Gary Linecker, der heute auf Twitter unentwegt seiner Entrüstung Ausdruck verlieh. «Verdammter Mist! Was haben wir getan», schrieb er etwa. Und später, er schäme sich für seine Generation.
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16:16
Vorschläge für flexiblere EU?
Deutschland und Frankreich wollen nach dem Brexit-Beschluss der Briten gemeinsame Vorschläge zur Weiterentwicklung der Europäischen Union vorlegen. Ziel ist, dass sich eine Entwicklung wie in Grossbritannien nicht in anderen Staaten der EU wiederholt.
«Europa braucht jetzt Orientierung. Da stehen Frankreich und Deutschland besonders in der Verantwortung», sagte der deutsche Aussenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung».
Nach Angaben aus diplomatischen Kreisen wollen Steinmeier und Frankreichs Aussenminister Jean-Marc Ayrault dazu bereits an diesem Samstag in Berlin ein gemeinsames Papier präsentieren. Zum Treffen werden auch die Aussenminister aus den vier anderen EU-Gründerstaaten (Italien, Belgien, die Niederlande und Luxemburg) erwartet.
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