Ein Strafgericht in Kairo hat den Chef der Muslimbrüder, Mohammed Badie, sowie 13 weitere führende Mitglieder der Organisation zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Es bestätigte zugleich die Todesurteile gegen vier weitere Islamisten.
Die Richter sahen es als erwiesen an, dass die Angeklagten Ende Juni 2013 in Kairo für den Tod von Demonstranten verantwortlich waren. Damals kam es kurz vor dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi zu Protesten vor dem Hauptquartier der Muslimbrüder. Nach offiziellen Angaben starben neun Menschen.
Hartes Vorgehen gegen Islamisten
Lebenslange Haftstrafen erhielten neben Badie auch seine beiden Stellvertreter Chairat al-Schatir und Raschad al-Bajumi sowie Ex-Parlamentspräsident Saad al-Katatni. Badie ist in zwei anderen Verfahren bereits zum Tode und zu lebenslang verurteilt worden.
Seit dem Sturz Mursis im Sommer 2013 geht die Regierung hart gegen Islamisten vor. Die Muslimbruderschaft ist in Ägypten als Terrororganisation eingestuft. Ein Gericht in Kairo hat nun auch die Palästinenser-Organisation Hamas als terroristische Vereinigung eingestuft. Die Hamas ist ein Ableger der Muslimbruderschaft.