Am Montag tritt der Flüchtlingspakt zwischen EU und Türkei in Kraft.
Doch ist das Land dafür effektiv bereit? SRF-Korrespondentin Ruth Bossart sagt, es gebe im Moment noch Zweifel.
Denn dann werden die ersten 400 Migranten aus Lesbos erwartet. Vom Hafen des Hauptortes Mytilini soll das türkische Passagierschiff «Nazli Jale» ablegen. Von dort werden die Menschen in die Türkei gebracht, in das Küstenstädtchen Dikili.
Lager für 5000 Menschen steht noch nicht
Laut Bossart sind die Behörden dort daran, zunächst temporäre Unterkünfte bereitzustellen: «Die Flüchtlinge sollen offenbar zuerst in Turnhallen untergebracht werden, denn das Areal, auf dem ein Flüchtlingscamp für 5000 Menschen entstehen soll, lag heute noch völlig brach.»
Zudem gebe es Widerstand in Dikili. Laut Bossart haben die Bewohner gegen das Camp protestiert. «Sie fürchten, ein solches Flüchtlingslager könnte sich negativ auf den Tourismus auswirken», so Bossart.
Die grosse Schwierigkeit ist der enorme Zeitdruck, unter dem dies alles zu bewerkstelligen ist.
Alles in allem müsse man der Türkei zugutehalten, dass das Land über reiche Erfahrung verfüge, eine grosse Zahl an Flüchtlingen menschenwürdig unterzubringen, so die Korrespondentin weiter.
Um 09 Uhr legt das erste Schiff ab
Für den Start der Rückführungen hat Griechenland mehr als 350 Bereitschaftspolizisten auf Lesbos zusammengezogen. Dies berichtet der griechische Rundfunk.
Die erste Fahrt von Migranten in die Türkei soll am Montag nach nicht offiziell bestätigten Informationen gegen 9 Uhr (MESZ) starten.
Nach Informationen aus Regierungskreisen in Athen soll für jeden Migranten, der zurück in die Türkei gebracht wird, ein Polizist als Aufpasser eingesetzt werden.