- In der italienischen Stadt Genua ist am Mittag eine Autobahnbrücke der Autostrada dei Fiori (A10) eingestürzt.
- Mindestens 35 Menschen sind ums Leben gekommen, berichtet die Agentur Ansa unter Berufung auf die Feuerwehr.
- Der Einsturz riss mehrere Fahrzeuge mit. Zahlreiche Autos befänden sich in den Trümmern, hiess es aus Polizeikreisen.
- Betroffen ist das Polcevera-Viadukt, auch Ponte Morandi genannt. Das Viadukt stürzte auf rund 40 Metern Höhe und einer Länge von über 200 Metern ein.
Der Ticker ist abgeschlossen
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20:24
Damit beenden wir unsere Live-Berichterstattung. Wir danken Ihnen für Ihr Interesse.
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19:55
«Investitionen in öffentliche Einrichtungen dringend benötigt»
Die neue Regierung Italiens ist im Juni angetreten mit dem Versprechen, die öffentlichen Investitionen zu erhöhen. Die Ausgaben für die Sicherheit der Italiener hätten Vorrang vor den Sparanstrengungen, sagte Vize-Regierungschef Matteo Salvini. «Der tragische Vorfall in Genua erinnert uns daran, wie dringend wir öffentliche Investitionen benötigen», sagte Claudio Borghi, der Wirtschaftssprecher der Lega. Ministerpräsident Giuseppe Conte will am Abend nach Genua reisen und auch am Mittwoch dort bleiben.
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19:23
Ingenieure fordern «Marshall Plan» für Italien
Die italienische Ingenieurs-Gesellschaft ruft nach dem Brückeneinsturz nach einem «Marshall Plan»: Zehntausende Brücken in Italien hätten ihre geplante Lebensdauer erreicht, nachdem sie in den 1950er und 1960er Jahren mit verstärktem Beton gebaut wurden. Die Betonbrücken seien damals mit den besten und bekanntesten Technologien gebaut worden. In vielen Fällen seien die Kosten für Sanierungen und bauliche Verstärkungen auf die Dauer aber teurer, als die alten Konstruktionen abzureissen und neu zu bauen.
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18:55
Derzeit keine Schweizer Opfer
Im Namen der Schweiz spricht der Schweizer Bundespräsident Alain Berset auf Twitter den Familien und Freunden der Opfer das tiefe Beileid aus.
Dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) liegen keine Informationen vor, dass sich unter den 30 Todesopfern mögliche Schweizer Opfer befinden. Die Behörden stehen mit dem Generalkonsulat in Mailand und den lokalen Behörden in Kontakt.
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18:47
Anteilnahme durch den Staatspräsidenten
«Es ist eine Katastrophe, die Genua und Italien als Ganzes getroffen hat.» Das teilte am Abend der italienische Staatspräsident Sergio Mattarella mit. Seine Gedanken seien bei den Menschen und Familien, die von diesem furchtbaren Unglück getroffen worden sind. Er spreche ihnen die Solidarität der gesamten Republik aus.
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18:38
«Der schlechte Zustand des Ponte Morandi war bekannt»
Die Sanierungsarbeiten am alten Bauwerk seien eine Daueraufgabe gewesen, sagt SRF-Italien-Mitarbeiter Rolf Pellegrini. Reparaturarbeiten gab es seit jeher, und sie waren auch im Gange, als ein Teil plötzlich einstürzte. Der Ingenieur Antonio Brencich sprach sogar von einer Fehlkonstruktion.
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18:10
Die Feuerwehr hat Luftaufnahmen der Brücke veröffentlicht. Sie zeigen den enormen Schaden nach dem Unglück.
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17:27
Autobahnbetreiber: «Einsturz kam unerwartet»
«Für uns kam der Einsturz sehr unerwartet, da die Brücke unter Beobachtung stand», sagt Stefano Marigliani, Geschäftsführer von «Autostrade per l'Italia». «Es gab absolut keinen Hinweis, dass die Brücke hätte gefährlich sein können», sagt er. «Wir werden sorgfältig die Ursache untersuchen und alle möglichen Thesen berücksichtigen.»
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17:19
Feuerwehr berichtet schon von 35 Opfern
In Kreisen der Feuerwehr spricht man bereits von 35 Toten.
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17:17
Gefahr vor weiteren Einbrüchen
«Es besteht das Risiko, dass noch weitere Teile der Brücke einstürzen», sagt eine Rettungskraft. Deshalb seien auch die umliegenden Gebäuden evakuiert worden.
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17:01
Techniker prüfen verbliebene Autobahnbrücke
Ingenieure des Autobahnbetgreibers klären derzeit den Zustand der Überreste der Morandi-Brücke ab. Sie wurde in den 1960 Jahren aus zwei verschiedenen Arten von Stahlbeton gebaut.
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16:51
Innenminister verspricht Verantwortliche zu finden
«Wir werden klären, wer für diese Katastrophe verantwortlich ist», twittert der Innenminister Matteo Salvini.
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16:40
Salvini spricht von 30 Toten
«Rund 30 Menschen sind umgekommen und viele weitere sind schwer verletzt», wird der Innenminister Matteo Salvini von der italienischen Nachrichtenagentur AGI zitiert.
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16:31
«Es gab Probleme», sagt der Ingenieurverband von Genua
Bei einem Brückenabschnitt gab es Probleme, sagt Enrico Sterpi, Sekretär vom Ingenieurverband von Genua, der für den Bereich «Transport» zuständig ist. Deshalb seien noch externe Kabel montiert gewesen, um die Abspannungen zu stärken. «Aber die Brücke war die einzige Verbindung zu Frankreich», sagt er. Es sei noch verfrüht, über die Ursache des Einsturzes zu sprechen.
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16:14
Dritter Mensch kann lebend aus Trümmern gezogen werden
Eine dritte Person können die Rettungskräfte lebend aus den Trümmern ziehen. Es handelt sich dabei um eine Frau.
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16:10
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15:41
Macron bietet Hilfe an
Der französische Staatschef Emmanuel Macron hat Italien Hilfe angeboten. «Frankreich steht in dieser Tragödie an der Seite Italiens und hält sich bereit, jegliche nötige Unterstützung zu leisten», schreibt er auf Twitter.
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15:24
Suche nach Überlebenden hält weiter an
Am Unglücksort kommen auch Spürhunde zum Einsatz.
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15:08
Opferzahl steigt weiter
Behörden sprechen nun von 22 Toten, darunter ist auch ein Kind.
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15:06
Hat der Ingenieur Fehler gemacht?
Bereits im 2016 bezeichnete der Antonio Brencich, Professor für Ingenieurwissenschaften an der Universität von Genua, die Autobahnbrücke Morandi als «eine Katastrophe». Die Brücke sei falsch geplant worden. Früher oder später müsse sie ersetzt werden. «Irgendwann werden die Unterhaltsarbeiten mehr kosten als der Bau an sich.» Bereits Ende der 1990er-Jahre hätten diese bereits 80 Prozent der Baukosten ausgemacht.
Die Autobahn A10 (Autostrade dei Fiori) ist eine Hauptverkehrsader, die von der ligurischen Küste an die Côte d'Azur führt. Die Ponte Morandi überquert eine Gleisanlage, ein Gewerbegebiet und den Fluss Polcevera. Im Gewerbegebiet befinden sich unter anderem die Lagerhallen des Energieunternehmens Ansaldo Energia. Der dazugehörige Parkplatz war wegen Betriebsferien nicht besetzt.