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Strafverfahren gegen Fifa eingeleitet
Aus Tagesschau vom 27.05.2015.
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International Der grosse Knall bei der Fifa – alle Fakten im Überblick

Kurz vor dem Fifa-Kongress sind am Mittwochmorgen im Zürcher Hotel Baur au Lac sieben Fifa-Funktionäre wegen Bestechungsverdachts festgenommen worden. Gleichzeitig stellte die Bundesanwaltschaft am Fifa-Sitz in Zürich Dokumente sicher. Die Ereignisse im Überblick.

Die Polizeiaktion

Im Morgengrauen wurden im Zürcher Luxushotel Baur au Lac in Zürich sieben Fifa-Funktionäre wegen Bestechungsverdachts festgenommen. Gleichzeitig stellte die Bundesanwaltschaft am Fifa-Sitz Dokumente sicher. Wegen Verdunkelungsgefahr wurden die Verhaftungen in Zürich und die Beschlagnahmungen von Dokumenten am Fifa-Hauptsitz gleichzeitig durchgeführt.

Die Verhafteten

Das Fifa-Beben in Zürich

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Die Polizeiaktion im noblen Fünf-Stern-Hotel «Baur au Lac» glich einem Hollywood-Film. Dem entsprechend mischte die Twittergemeinde mit bissigen Kommentaren ganz vorne mit.

Unter den Verhafteten befinden sich mit Eugenio Figueredo und Jeffery Webb unter anderem zwei der acht Fifa-Vizepräsidenten. Diese hielten sich wie viele andere Fifa-Funktionäre in Zürich auf, um am Kongress des Weltfussballverbands teilzunehmen. An diesem soll am kommenden Freitag auch die Wahl des Fifa-Präsidenten stattfinden, wobei Sepp Blatter eine fünfte Amtszeit anstrebt. Im Visier der US-Justiz stehen insgesamt 14 Personen. Neun davon sind oder waren FIFA-Funktionäre, fünf sind Chefs von Sportmarketing-Firmen. Alle Verhafteten finden Sie hier in der Bildergalerie.

Sechs von sieben Verhafteten weigern sich, an die USA ausgeliefert zu werden. Die USA muss nun erst an die Schweizer Behörden ein Gesuch stellen. Dafür haben sie 40 Tage Zeit .Sobald diese Ersuchen eingetroffen sind, wird das Auslieferungsverfahren weitergeführt. Dies teilt das Bundesamt für Justiz (BJ) mit.

Das Begehren der USA

Um die Verhaftung der sieben Funktionäre in Zürich hatten die USA ersucht, wie das Bundesamt für Justiz (BJ) mitteilte. Dieses liess deshalb die Verdächtigten durch die Kantonspolizei festnehmen. Dabei geht es um Bestechungsgelder in der Höhe von mehr als 150 Millionen US-Dollar. Die Gelder sollen die Verhafteten – Delegierte des Weltfussballverbandes und Funktionäre von Fifa-Unterorganisationen – von den Neunzigerjahren bis heute angenommen haben. Verantwortlich für diese Zahlungen sollen Vertreter von Sportmedien und von Marketngunternehmen gewesen sein. Als Gegenleistung sollen sie an Fussballturnieren in den USA und in Lateinamerika die Medien-, Vermarktungs- und Sponsoringrechte erhalten haben.

Die US-Justiz «zeigt der Fifa die Rote Karte», wie sie am Mittwoch an einer Pressekonferenz ankündigte. Die Gier zerstöre den Sport und das Geld, das die Funktionäre abzweigten, fehle nun für wichtige Investitionen wie Sportplätze in der dritten Welt, kritisierte Kelly Currie, Staatsanwalt New Yorks.

Die Rolle der Schweiz

Die Bundesanwaltschaft ermittelt ihrerseits wegen Verdachts der ungetreuen Geschäftsbesorgung sowie des Verdachts der Geldwäscherei. Dabei geht es um die Vergaben der Fussball-WM 2018 in Russland und 2022 in Katar, wie sie bekanntgab. Beide Verfahren – jenes in den USA und jenes in der Schweiz – gehen auf eine Anzeige der Fifa vom vergangenen November zurück. Die Strafuntersuchung der Bundesanwaltschaft richtet sich nach deren Angaben gegen unbekannt.

Die Einvernahmen

Im Anschluss an die Sicherstellung der Akten am Fifa-Hauptsitz sollen zehn Personen einvernommen werden. Diese seien als Mitglieder des Executive Committee 2010 an der Wahl zur WM-Vergabe von 2018 und 2022 beteiligt gewesen. Zudem geht die Bundesanwaltschaft davon aus, dass Gelder via Schweizer Banken gewaschen wurden. Bereits vorgängig wurden deshalb bei verschiedenen Finanzinstituten in der Schweiz entsprechende Bankunterlagen angefordert.

Die weiteren Schritte

Die in Zürich verhafteten Fifa-Funktionäre werden möglicherweise unverzüglich an die USA ausgeliefert. Voraussetzung für eine sofortige Überstellung ist, dass sich die Festgenommenen in der Anhörung damit einverstanden erklären. Tun sie das nicht, will das BJ die USA auffordern, ein formelles Auslieferungsgesuch zu stellen. Bisher gilt für alle Verhafteten die Unschuldsvermutung.

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