International - Die EU drängt in Syrien auf Zonen, die nicht bombardiert werden
Die EU braucht die Türkei zur Bewältigung der Flüchtlingskrise. Beim Gipfel in Brüssel war Ankara nicht dabei – bekam aber Fürsprache in hochsensibler Syrien-Angelegenheit.
Die EU hat die Kriegsparteien in Syrien aufgefordert, die Bombardierung der Zivilbevölkerung im Norden des Landes sofort zu stoppen. «Wenn Zehntausende Menschen Angst haben, Sorge haben, bombardiert zu werden, sollte es möglich sein, sich darauf zu verständigen, dass man in diesen Zonen eben genau nicht bombardiert», sagte die deutsche Kanzlerin Angela Merkel nach dem EU-Gipfel in Brüssel.
Der EU-Gipfel
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Die 28 Staats- und Regierungschefs der EU haben von Donnerstag bis am frühen Samstagmorgen über den Verbleib Grossbritanniens in der EU und die Flüchtlingskrise debattiert.
Die Staats- und Regierungschefs der EU fordern in ihrer Abschlusserklärung das Regime von Machthaber Baschar al-Assad und seine Alliierten auf, Schutzzonen für die syrische Bevölkerung einzurichten. Auf eine konkrete Erwähnung Russlands konnten sich die EU-Staaten offensichtlich aber nicht einigen. Der in Entwürfen vorhandene Verweis fehlte in der Endfassung. Die verstärkten Luftangriffe vor allem Russlands gelten als Grund dafür, dass erneut Zehntausende Syrer Richtung Türkei fliehen.
Die türkische Regierung verlangt seit langem eine Schutz- und Flugverbotszone in Nordsyrien. Damit will sie nach ihrer Darstellung weitere potenzielle Millionen von Flüchtlingen aus dem Bürgerkriegsland verhindern – und diese in ihrem eigenen Land schützen.
Die jüngste Offensive der Regierungstruppen und massive russische Luftangriffe bei Aleppo haben Zehntausende Menschen aus Syrien an die Grenze zur Türkei getrieben. Gleichzeitig beschiesst die türkische Armee dort seit Tagen kurdische Einheiten, um ihren Vormarsch zu stoppen. Ankara wirft den Kurden vor, die russischen Angriffe auf andere Rebellen zu nutzen, um ihr Gebiet zu erweitern. Ihr Ziel ist es, ein zusammenhängendes Kurden-Territorium im Norden Syriens zu schaffen.
An der Grenze zwischen Syrien und der Türkei
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SRF-Korrespondentin Ruth Bossart berichtet von der syrisch-türkischen Grenze. Hier der Blick nach Syrien.
SRF/Ruth Bossart, Irep Cakir
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Die Grenze von Syrien in die Türkei bleibt geschlossen: Hier der Übergang Öcünpinar. Laut SRF.Korrespondentin Ruth Bossart schlafen Zehntausende unter dem Gefrierpunkt draussen. Das Zeltlager bietet nicht genug Platz für alle Flüchtenden.
SRF/Ruth Bossart, Irep Cakir
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In dem Flüchtlingslager auf der syrischen Seite des Öncüpinar wird Mehl gelagert – es sollen Hunderttausende Brote für die hungrigen, wartenden Menschen gebacken werden.
SRF/Ruth Bossart, Irep Cakir
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Auch mobile Küchen werden auf der syrischen Seite stationiert, um die Flüchtlinge zu versorgen. Die Organisation Qatar Charity ist nicht unumstritten. Sie soll auch islamistische Gruppierungen unterstützt haben.
SRF/Ruth Bossart, Irep Cakir
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Geflüchtete Jungen sitzen auf der Ladefläche eines Autos bei einem Flüchtlingslager in der Nähe des syrisch-türkischen Grenzübergangs Bab al-Salam – die syrische Seite von Öncüpinar.
Reuters
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Das Camp befindet sich ausserhalb der nordsyrischen Grenzsstadt Azaz. Auch diese Mädchen warten auf einen Übergang in die türkische Provinz Kilis. Doch die Grenze ist geschlossen; sie werden wie viele Zehntausende andere vermutlich die Nacht draussen in der Kälte verbringen müssen.
Reuters
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