Bisher geisterten die Bilder von Chérif und Saïd K. durch die Medien. Die beiden Brüder sollen das Attentat auf das Satiremagazin «Charlie Hebdo» verübt haben. Nun hat die Polizei zwei weitere Fotos ins Netz gestellt. Von Amedy C. und Hayat B.
Todesschütze und Geiselnehmer?
Der 32-jährige Amedy C. und die 26-jährige Hayat B. werden im Zusammenhang mit der Erschiessung einer Polizistin in Montrouge vom Donnerstag gesucht. Die Polizei beschreibt sie als bewaffnet und gefährlich. Allerdings ist die Rolle der jungen Frau, die von Medien als Ex-Freundin, Komplizin oder Frau von Amedy C. bezeichnet wird, unklar. Es verdichten sich die Hinweise, dass es sich beim Todesschützen von Montrouge um denselben Mann handelt, der in einem jüdischen Supermarkt im Osten von Paris heute Geiseln genommen hat.
Gemäss verschiedenen Medienberichten wurde der 32-Jährige bisher unter anderem wegen bewaffneten Raubs, Drogenhandels und im Zusammenhang mit Kontakten zu einer terroristischen Organisation zu insgesamt 18 Jahren Gefängnis verurteilt. Zuletzt wurde er 2010 von Anti-Terror-Einheiten festgenommen, aber ist seit mehr als einem Jahr wieder auf freiem Fuss.
Anhänger eines radikalen Salafisten
Zwischen Amedy C. und den Attentätern von Paris gibt es nach Angaben aus Polizeikreisen eine Verbindung. Er habe wie die Brüder Chérif und Saïd K. zu der Pariser Dschihadisten-Zelle Buttes Chaumont gehört, die vor zehn Jahren Freiwillige für den Kampf gegen die US-Truppen im Irak rekrutiert habe. Die drei Männer sollen zu den Anhängern des Salafisten Djamel Beghal gehören, der unter anderem wegen Terrorismus verurteilt wurde.
Amedy C. hat mutmasslich einen Tag nach dem Attentat auf die Satirezeitung «Charlie Hebdo», für die das Brüderpaar K. verantwortlich gemacht wird, in Montrouge bei Paris eine Polizistin erschossen. Zudem wurde ein Mitarbeiter der Strassenreinigung von dem Angreifer schwer verletzt. Der Schütze trug eine kugelsichere Weste und war mit einer Pistole und einem Sturmgewehr bewaffnet. Im Zusammenhang mit der Tat würden zwei Personen vernommen, hiess es in Polizeikreisen.